Übernahmeziele gesucht

Ungewöhnlich hohe Cash-Reserven bei Berkshire Hathaway: Welche Firma hat Buffett im Visier?

31.01.17 23:12 Uhr

Ungewöhnlich hohe Cash-Reserven bei Berkshire Hathaway: Welche Firma hat Buffett im Visier? | finanzen.net

Star-Investor Warren Buffett sitzt momentan auf ziemlich viel Bargeld, das er in eine Firmenübernahme stecken könnte.

Eigentlich ist Warren Buffett als Value-Investor bekannt: Sein Investmentstil zeichnet sich dadurch aus, dass er auf bewährte - oder auch "langweilige" - Geschäftsmodelle setzt und Unternehmen vor allem dann kauft, wenn sie am Markt unterbewertet sind. In der aktuellen Marktphase, in der vor allem die US-Börsen bis vergangene Woche nahezu täglich neue Rekordstände aufgestellt haben, dürfte es allerdings schwer sein, ein unterbewertetes Unternehmen zu finden. Dennoch scheint Warren Buffett gerade Ausschau nach einem möglichen Übernahmekandidaten zu halten: Der Bargeldbestand bei seiner Investment-Holding Berkshire Hathaway ist laut "Market Watch" mit rund 85 Milliarden Dollar zurzeit zumindest so hoch wie noch nie. Allerdings dürfte die Börsenlegende wohl nicht alleine zugreifen, sondern sich mit einem altbekannten Geschäftspartner zusammentun.

Alle zwei Jahre eine neue Übernahme

Denn auch bei Jorge Paulo Lemann stehen die Zeichen auf Übernahme. Der 77-jährige brasilianische Milliardär hat mit seiner Investmentgesellschaft 3G Capital bislang im Schnitt alle zwei Jahre einen Mega-Deal in der Nahrungsmittelbranche abgeschlossen - die letzten beiden zusammen mit Buffett. Im Jahr 2013 haben die Investoren den Ketchuphersteller Heinz übernommen und ihn zwei Jahre später mit Kraft Foods fusioniert. Laut dem Analysten David Palmer von RBC Capital ist 2017 daher die Zeit für ein neues Geschäft gekommen. Der Experte hat auch schon ein wahrscheinliches Übernahmeziel ausgemacht: den Lebensmittelkonzern Mondelez.

Auch wenn Warren Buffett gerne auf Hersteller von Konsumgütern setzt, dürfte eher Lemann die treibende Kraft hinter einer Übernahme sein, falls sich der Konzern tatsächlich im Visier der Investoren befindet. Denn unterbewertet ist Mondelez mit einem Börsenwert von knapp 70 Milliarden Dollar momentan sicher nicht. Tatsächlich gab es bereits im Dezember 2016 Gerüchte darüber, dass Buffett und Lemann via Kraft Heinz den Konkurrenten übernehmen wollten. Die Mondelez-Aktien zogen daraufhin spürbar an, bis heute ist jedoch kein Deal bekannt geworden. Weder Lemann noch Buffett oder Mondelez-Chefin Irene Rosenfeld äußerten sich laut "Bloomberg" zu einem möglichen Angebot.

Diese Kandidaten sind auch im Rennen

Es gibt aber auch noch andere Unternehmen aus dem Nahrungsmittelbereich, die für eine mögliche Übernahme in Frage kommen würden. Analystin Alexia Howard von Bernstein glaubt laut "Bloomberg" etwa, dass General Mills 2017 das Übernahmeziel von Lemann sein wird. Zu dem Konzern gehören unter anderem Marken wie Häagen-Dazs und Knack & Back. Außerdem sollen auch die Namen Kellogg und Campbell Soup am Markt immer wieder fallen. Diese Konzerne wären etwas günstiger als Mondelez und würden Kraft Heinz vor allem in den USA stärken. Eine Fusion mit Mondelez, das nach einer Aufspaltung von Kraft Foods erst seit Sommer 2012 als eigenständiges Unternehmen existiert, würde hingegen das internationale Geschäft weiter vorantreiben. Denn seit der Aufspaltung hatte sich Kraft vor allem auf in Nordamerika beliebte Supermarkt-Marken konzentriert, während Mondelez international auf das Geschäft mit Snacks setzte.

Es gibt aber auch Gerüchte, dass Lemann und Buffett noch ein Unternehmen von ganz anderem Kaliber im Visier hätten: Coca-Cola. Buffett hat ja bekanntlich ein besonderes Faible für den koffeinhaltigen Softdrink und hält über Berkshire Hathaway rund neun Prozent der Anteile an dem Getränkekonzern. Und Lemann sagte laut "Bloomberg" einmal, dass Coca-Cola sein Traum-Übernahmeziel sei. Doch da der Konzern an der Börse momentan rund 179 Milliarden Dollar wert ist, wird das wohl weiterhin nur ein Traum bleiben. Denn diese Summe dürfte sogar für die beiden Top-Investoren zu hoch sein. Wie erwähnt, liegen die Barreserven von Berkshire Hathaway "nur" bei 85 Milliarden Dollar, während 3G Capital laut Marktgerüchten rund fünf Milliarden Dollar für eine Übernahme bereitstellen würde. Bislang war es bei den gemeinsamen Geschäften immer so, dass der größte Teil des Kapitals von Buffett stammte, während Lemann und sein Team sich anschließend darum kümmerten, das Unternehmen durch Entlassungen, Fabrikschließungen und sonstige Kostensenkungen profitabler zu machen. Waren alle Möglichkeiten ausgeschöpft, wurde der nächste Deal eingefädelt - und das dürfte bei Kraft Heinz nun bald soweit sein.

Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: Bill Pugliano/Getty Images, istockphoto / EdStock

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