Intel: Diese Zahlen lügen nicht
Die Erholung im PC-Markt spült dem Chip-Riesen Intel Milliarden in die Kasse. Doch bei mobilen Geräten hakt es.
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von Florian Westermann, Euro am Sonntag
Das Ende der PC-Ära scheint nahe. Seit Jahren malen die Marktforscher ein düsteres Bild und vermelden quartalsweise schrumpfende PC-Verkäufe. Modische Geräte wie Smartphones und Tablets laufen den grauen Rechenkisten den Rang ab. Und so ist es nach Meinung vieler Analysten nur noch eine Frage der Zeit, bis der PC in der Bedeutungslosigkeit verschwindet.
Die jüngsten Daten aus der Branche machen zumindest etwas Mut. Im dritten Quartal sank der weltweite PC-Absatz laut einer Erhebung der Marktforschungsfirma Gartner nur um 0,5 Prozent. "Positive Zahlen in Westeuropa und Nordamerika könnten ein Zeichen für eine allmähliche Erholung der PC-Industrie sein", sagt Gartner-Analyst Mikako Kitagawa.
Die Quartalsergebnisse des weltweit größten Chipherstellers Intel bestätigen das. Im dritten Quartal verkauften die Kalifornier erstmals über 100 Millionen Computerchips. Unter dem Strich verdiente der Konzern 3,3 Milliarden Dollar - plus zwölf Prozent. Beim Umsatz vermeldete Intel-Chef Brian Krzanich einen Anstieg von acht Prozent auf 14,6 Milliarden Dollar - ein Rekord in der 46-jährigen Unternehmensgeschichte. Im laufenden Quartal könnten die Erlöse auf über 15 Milliarden Dollar klettern, erwartet Krzanich.
Dem 54-Jährigen spielt vor allem ein Umsatzsprung von neun Prozent in der PC-Sparte in die Hände. Das zweite wichtige Standbein, der Bereich Computerchips für Server, entwickelt sich ebenfalls hervorragend. Die Erlöse stiegen hier um 16 Prozent. Für den Erfolg oder Misserfolg der Firma ist das Geschäft mit Prozessoren und Chipsätzen für Computer, Laptops und Server ausschlaggebend. Die beiden Kernbereiche steuern rund 90 Prozent zum Geschäft bei.
Mobil wenig Bewegung
Mit den Ergebnissen übertraf Intel die Erwartungen der Wall Street. Die Zahlen zeigen aber auch, dass Intel den Trend hin zu mobilen Geräten verschlafen hat. Im Geschäft mit Chips für Smartphones und Tablets spielte der Technologieriese in der Vergangenheit kaum eine Rolle. Das große Geld machen bislang Konkurrenten wie ARM, Broadcom, Nvidia oder Qualcomm.
Krzanich setzt alles daran, das zu ändern. Dazu pumpt der Unternehmenschef immense Summen in das Geschäft. Mit Zuschüssen für Tablet-Hersteller, die auf Intel-Chips setzen, will der Manager den Durchbruch in dem hart umkämpften Markt schaffen. Intel befindet sich laut Krzanich auf dem Weg, das anvisierte Absatzziel von 40 Millionen Chips für Tablet-PCs in diesem Jahr zu erreichen. Damit würde Intel ganz weit oben in der Liga mitspielen. Doch der Erfolg ist monströs teuer erkauft. Die Sparte fuhr im abgelaufenen Quartal einen operativen Verlust von über einer Milliarde Dollar ein - bei Erlösen von sage und schreibe einer Million Dollar.
Spätestens 2015 will der Intel-Lenker der Konkurrenz auch im Smartphone-Geschäft Marktanteile abjagen. Auf milliardenschwere Zuschüsse aus der Intel-Zentrale im kalifornischen Santa Clara dürfen die Handyhersteller aber nicht hoffen. Krzanich machte bereits klar, dass er hier eine Strategie hoher Subventionen unbedingt vermeiden will.
Ein Anfang ist bereits gemacht. Zusammen mit dem amerikanischen Mobilfunkkonzern AT & T bringt der taiwanesische Technologiekonzern Asus mit dem PadFone X mini, das sowohl Smartphone als auch Tablet ist, in Kürze in den USA das erste Gerät mit einem Intel-Chip auf den Markt. Und auch der weltgrößte Handybauer Samsung ist bereits auf den Zug aufgesprungen und bietet die ersten Smartphones mit Intel-Chips an. Im nächsten Jahr will Krzanich schon etwa sechs Handyhersteller zu seinem Kundenstamm zählen.
Letztendlich wird wohl doch das Geld darüber entscheiden, ob Intel auch im Smartphone-Markt Fuß fassen kann. Solange das PC- und Servergeschäft aber brummt, sprudelt bei den Kaliforniern die Kasse. Und wer schon einmal eine längere E-Mail auf dem Tablet oder dem Smartphone geschrieben hat, weiß: Im professionellen Bereich ist der graue PC wohl so schnell nicht wegzudenken.
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