Was war das?
in den letzten Tagen hat es den DAX in der Spitze um mehr als 20 Prozent nach unten getrieben. Das Börsenbeben in China und die Freigabe des Renminbi führten zu einem veritablen Börsenbeben, das viele Anleger verunsicherte.
Und dann stieg der DAX an zwei Tagen wieder um mehr als sieben Prozent.
Letztlich bestätigt mich das Beben aber in meiner Einschätzung, dass das Endspiel begonnen hat. China wackelt. Abenomics ist in Japan nur mit mäßigem Erfolg gesegnet, dafür steigen die Schulden ins Unermessliche. In den USA kommt der Schiefergas-boom ins Wanken, da die Öl- und Energiepreise zunächst wohl dauerhaft niedrig sein werden. Europa ächzt unter den Sanktionen gegen Russland und der Depression im Süden. Brasilien wackelt.
Das Wachstum schwächelt weltweit. Die Politik des billigen Geldes der Notenbanken stößt an ihre Grenzen, obwohl sie zwischenzeitlich schon durch starke zwangs- und planwirtschaftliche Maßnahmen gestützt wird.
Und auch neue globale Spannungsfelder zeichnen sich ab, wie ich es bereits in "Der Crash kommt" 2006 geschrieben habe: Chinas Entscheidung, seine Währung zu liberalisieren, wird zu weiterer Unsicherheit in der Weltwirtschaft führen. Dabei war der Schritt, der auch vom Internationalen Währungsfonds gefordert wurde, konsequent und notwendig. Chinas Initiative einer asiatischen Infrastrukturinvestmentbank ist zwar konsequent und folgerichtig, sie wurde aber von den hegemonialen USA, die ihren überwältigenden Einfluss im Internationalen Währungsfonds und der Weltbank nicht aufgeben wollen, behindert (Gut, dass die sonst USA-hörige Bundesrepublik Deutschland wenigstens bei dieser asiatischen Bank mitmacht).
Die Ausschläge an den Börsen werden hektischer. Wenn Sie wie ein Krokodil lauern, können Sie mit Hilfe unserer Datenbank Chancen nutzen - zum Beispiel als Berkshire Hathaway1 (WKN: A0YJQ2) am 24. August massiv bis auf 172 Tsd. Euro einbrach.
Für die meisten von Ihnen wird es richtig sein, angesichts steigender Risiken die Qualität der Unternehmen im Portfolio noch einmal zu erhöhen, denn Festgeld und Kontoguthaben werden auf Dauer ebenfalls entwertet werden. Viele Zykliker könnten in den kommenden Jahren ernsthaft beeinträchtigt sein. Diesbezüglich sehen wir die Öl- und Rohstofftitel sowie die Goldminen kritischer, weil die Gefahr besteht, dass die Öl- und Rohstoffpreise stagnieren.
Aktien bleiben auch in der kommenden Börsenphase unverzichtbare Basis. Aber es gilt die Devise: Sicherheit, Sicherheit, Sicherheit. Denn wir nähern uns bei der Neuverteilung der Vermögenswerte auf diesem Globus dem Endspiel.
Prof. Dr. Max Otte ist Herausgeber des PRIVATINVESTOR (www.privatinvestor.de) und Gründer der IFVE Institut für Vermögensentwicklung GmbH. Das Institut analysiert nach der von ihm entwickelten Strategie der Königsanalyse © börsennotierte Unternehmen und setzt sich dafür ein, mit transparenten Informationen Privatanleger bei der Entwicklung nachhaltiger und langfristig ausgerichteter Aktienstrategien zu unterstützen. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.