Raueres Fahrwasser?

Eine massive Zwischenkorrektur hatten wir auch von Anfang Juni bis Mitte Juli dieses Jahres. Danach ging es steil bergauf. Markiert die erneute Volatilität das Ende der Hausse seit März?

Wäre ich jetzt Chart„analytiker“ (sprich: Kaffeesatzleser), würde ich in etwa Folgendes sagen: Hält die Linie von 5.000 Punkten, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es weiter nach oben geht. Wird sie nach unten durchbrochen, könnten wir eine Zwischenkorrektur bis 4.600 haben. Vielleicht wären die Zahlen auch andere.

Aber ich hätte Ihnen im Prinzip NICHTS gesagt außer: „Der DAX steigt oder fällt. Schauen Sie selber nach.“ Und einen solchen Schwachsinn lesen die Leute dann und versuchen auch noch, danach zu handeln. In den obigen Aussagen ist keinerlei kausale Logik enthalten. Und dennoch klammern sich hunderttausende Privatanleger an solche „Analysen“, weil sie sonst keinen Anhaltspunkt haben.

Hier also einige Anhaltspunkte: Es stimmt, Aktien von Beiersdorf (WKN: 520000), Fielmann (WKN: 577220), BASF (WKN: 515100), L’Oréal (WKN: 853888) und anderen sind mittlerweile fair bewertet. Aber eine faire Bewertung heißt nur, dass Sie in Zukunft eine Rendite erwarten können, die dem Durchschnitt des Aktienmarktes entspricht. Und das waren langfristig acht bis zwölf Prozent.

Angesichts der niedrigen Geldmarktrenditen und der Inflationsgefahr ist das nicht schlecht.

Es stimmt auch, dass die Krise im Investitionsgüterbereich noch lange nicht vorbei ist, sondern gerade erst beginnt. Deswegen ist es wichtig, vor allem krisenstabile Unternehmen im Depot zu haben.

Desweiteren gibt es noch Unternehmen, die geradezu billig sind. Grenke Leasing (WKN: 586590) gehört dazu, Berkshire Hathaway (WKN: 900567), sowie die Comdirect Bank (WKN: 542800) mit fast sieben Prozent Dividende. Alle drei Unternehmen halte ich.

Es gibt keinen Grund, Aktien den Rücken zu kehren.

Auf gute Investments! Ihr Prof. Dr. Max Otte

Prof. Dr. Max Otte ist Herausgeber des PRIVATINVESTOR (www.privatinvestor.de) und Geschäftsführender Gesellschafter der IFVE Institut für Vermögensentwicklung GmbH. Ziel des Instituts ist die Aktienanalyse und die Entwicklung von Aktienstrategien für Privatanleger.Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.