Es kann sehr schnell gehen
In den vergangenen Tagen hat die Börse gedreht. Ist dies die Wende?
Wenn Sie meine Kolumne schon länger lesen, kennen Sie meine Antwort bereits: ICH WEISS ES NICHT! UND ICH WERDE ES NIE WISSEN KÖNNEN!
Die Börse lässt sich nicht vorhersagen. Kursentwicklungen sind kurzfristig immer vom Zufall und von der Psychologie getrieben. Es gibt aber einige Dinge, die ich weiß: Viele insbesondere europäische Aktien sind extrem billig. Es kann nicht so verkehrt sein, etwas billig zu kaufen und dann darauf zu sitzen, auch wenn die Börse zunächst einmal weiter einbricht.
In unserem PI Global Value Fonds (WKN: A0NE9G) mussten wir Kursverluste von 156 im Februar 2011 auf – im Tief –124 im September hinnehmen, ein Rückgang von 20 Prozent. Vor zehn Tagen stand der Fonds noch bei 130, heute steht er bei 140. Das sind 7,5 Prozent Plus in wenigen Tagen.
Schlaue, sogenannte „Chartanalytiker“ wollen immer eine Bodenbildung abwarten, um einzusteigen. Ich halte das für absolute Scharlatanerie. Auch von Bankberatern wird diese Redewendung gerne gebraucht.
Wussten Sie vor zwei Wochen, dass nun die Bodenbildung stattfindet? Ich nicht. Gerade hatte Standard & Poor’s weitere europäische Nationen herabgestuft. Wissen wir heute, ob es nun weiter geht oder ob demnächst wieder Rücksetzer kommen? Natürlich nicht!
Ich weiß aber, dass das Renditepotenzial und die Dividenden vieler europäischer Aktien enorm sind – wenn Sie die nötige Ruhe mitbringen.
Prof. Dr. Max Otte ist Herausgeber des PRIVATINVESTOR (www.privatinvestor.de) und Geschäftsführender Gesellschafter der IFVE Institut für Vermögensentwicklung GmbH. Ziel des Instituts ist die Aktienanalyse und die Entwicklung von Aktienstrategien für Privatanleger.Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.