Dividendenjäger aufgepasst!
Die Jagdsaison ist eröffnet. Frühlingszeit ist Hauptversammlungszeit und Dividendenzeit.
Nach der Hauptversammlung schütten die Konzerne ihre Dividenden aus. Rund 30 Milliarden Euro stehen bei den DAX-Konzernen zur Disposition. Angesichts niedriger Zinsen ein üppiger Geldregen. Im historischen Vergleich sind die Dividendenrenditen immer noch attraktiv. Wo sonst bekommt man drei, vier oder gar fünf Prozent Ausschüttung avisiert?
Natürlich darf man das Kursrisiko und die finanzielle Ertragskraft des Unternehmens nicht außer Acht lassen. Deshalb sollten sich konservative Anleger auf gestandene Weltkonzerne mit bewährtem Geschäftsmodell konzentrieren. Die Versicherer Allianz oder Münchner Rück sind einen Blick wert. Riskanter wird es bei den gebeutelten Versorgern RWE und E.ON. Wer nur auf die Dividendenhöhe schaut, kommt an der Dt. Telekom nicht vorbei. Der Wermutstropfen: Die Telekom geht an die Substanz um die Ausschüttung hoch zu halten. Wie hoch ist der Anteil ausgeschütteter Dividenden im Verhältnis zum Unternehmensgewinn? Als Faustformel gilt eine Ausschüttungsquote von bis zu 60 Prozent als angemessen, um Reserven für schlechte Jahre bilden zu können. Bei Unternehmen, die regelmäßig mehr als den Jahresgewinn ausschütten, drohen in turbulenten Zeiten Dividendenausfälle. Man kann nur eine begrenzte Zeit mehr ausgeben als man erwirtschaftet. Wenn die Reserven aufgezehrt sind und die Einnahmen nicht sprudeln, wird es eng.
Neben einer gewissen Kursstabilität sollten attraktive Dividendentitel wenigstens folgende Kriterien erfüllen:
• etablierter Big Player mit erfolgreichem Geschäftskonzept
• aktionärsfreundliche Ausschüttungspolitik (nachweisbar seit Jahren!)
• Reserven bei der jährlichen Ausschüttungsquote, um auch in schlechten Jahren eine Dividende zahlen zu können
• Rendite mindestens 2% über einer vergleichbaren Bundesanleihe
Konsultieren Sie ihren Berater und achten Sie auf die genannten Kriterien. Eine Alternative sind Dividendenstrategien nach bewährten Regeln.
Heiko Aschoff ist selbständiger Trader und Geschäftsführer der Investment Ideen GmbH. Als Banker und Pensionsfondsmanager war er mitverantwortlich für über sieben Milliarden Euro Anlagevolumen. Im Börsendienst www.investment-ideen.de stellt er seine persönlichen Anlageempfehlungen vor.
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