Amüsante Aktienmarktanalysen?
Es gibt die interessantesten Methoden, um die Börsenkurse zu prognostizieren.
Etabliert sind sicherlich fundamentale oder auch technische Analysen (wenngleich es hier bestimmte „Unterarten“ gibt, über welche sich Anhänger und Gegner seit vielen Jahren streiten. Etwas verwegener sind daneben die Einbeziehung der Mondphasen (gibt es tatsächlich). Vor allem im Januar kommen dann noch zwei weitere Varianten hinzu:
Januar-Indikator
Es gibt Analysten, die schließen aus dem Verlauf der ersten Januarwoche auf den kompletten Januar (ist die erste Woche positiv, ergibt sich auch für den ersten Börsenmonat ein positives Ergebnis). Dies scheint in diesem Jahr soweit zuzutreffen. Darüber hinaus wird dann aber vom Januar auf das Gesamtjahr geschlossen: Ist der Januar positiv, sollte auch das Gesamtjahr ein erfreuliches Ergebnis hervorbringen. Im vergangenen Jahr führte diese Vorgehensweise allerdings nicht zu einem zufriedenstellenden Ergebnis. Selbst wenn diese Analyseart wirklich zufriedenstellende Resultate bringen würde, so bleibt immer noch die Frage, was die Kurse innerhalb des Jahres machen.
Superbowl-Indikator
Eine eher unterhaltsame Variante, den Verlauf der Börsen bis zum Jahresende zu prognostizieren, ist der so genannte „Superbowl-Indikator“. Dabei untersuchen die Statistiker seit vielen Jahren die Ergebnisse im Endspiel um die Meisterschaft im American Football hinsichtlich der Zugehörigkeit der verschiedenen Ligen der beiden Mannschaften. Im Endspiel, das in diesem Jahr am 05. Februar (Live-Übertragung auf SAT1) ausgestrahlt wird, steht eine Mannschaft der American Football Conference (ARC) und der National Football Conference (NFC). Bei einem Sieg der Mannschaft der NFC sagt der Indikator mit einer Trefferquote von rund 80 Prozent ein freundliches Börsenjahr voraus. Allerdings heißt dies im Umkehrschluss nicht unbedingt, dass ein Sieg des AFC-Teams ein schlechtes Börsenjahr bedeutet. In diesem Jahr müssten demnach die Spieler der New York Giants (NFC) gegen das Team der New England Patriots (AFC) gewinnen, damit die Börsen ein positives Jahresergebnis vorweisen können. Im vergangenen Jahr wäre man mit diesem Indikator aber (ebenso wie mit dem „Januar-Indikator“) gnadenlos eingegangen! So hatten vor einem Jahr die Green Bay Packers (NFC) gegen die Pittsburg Steelers (AFC) mit 31:25 in einem sehr spannenden Spiel gewonnen.
Also doch mit „herkömmlichen“ Methoden!
Es scheint so, als funktionieren diese Vorgehensweisen nur sehr bedingt – zumal der Bezug zur Börse im Falle des Superbowl-Indikators nun wirklich nicht vorhanden ist. Im vergangenen Jahr machten wir daher an dieser Stelle auf steigende Ölpreise aufmerksam, mit welchen wir zumindest bis Ende April auf der richtigen Seite lagen. In diesem Jahr halten wir weiterhin Gold und auch Silber für ein interessantes Investment.
Stephan Feuerstein ist Chefredakteur des Börsenbriefes Hebelzertifikate-Trader. Bereits seit Anfang der 90er Jahre beschäftigt er sich mit dem Thema Börse, speziell der Technischen Analyse. Infos: www.hebelzertifikate-trader.de Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.