Aktienstrategie-Kolumne Wolfgang Braun

Alles wird gut

01.10.09 10:21 Uhr

Alles wird gut | finanzen.net

Der Ausgang der Bundestagswahl musste am Montag als Grund für den strammen Kursanstieg bei Aktien herhalten.

Dabei hatte der DAX zeitweise sogar ins Minus gedreht und war erst wieder in die Höhe geschossen, als sich eine starke Entwicklung an der Wall Street abzeichnete. Am Ende war also wieder der Liquiditätsüberschuss als Treibsatz für die Börsen auszumachen.

Dabei können politische Entscheidungen durchaus großen und auch langfristigen Einfluss auf die Börsen nehmen. Man denke nur an die Arbeitsmarktreformen unter der Regierung Schröder, die nach einhelliger Meinung der Experten einen wichtigen Beitrag zum Wirtschafts- und Jobboom in Deutschland in den Jahren 2006 und 2007 geleistet hat. Solche Mammut-Projekte sind unter der neuen schwarz-gelben Koalition aber wenig wahrscheinlich. Zu groß ist noch die Erinnerung an die Reformmüdigkeit in der Bevölkerung, die schließlich auch zum Ende der Regierung Schröder geführt hat. Dabei werden die Polit-Verantwortlichen den Menschen ohnehin einiges abverlangen müssen. Alleine die gähnende Leere in den Staatskassen lässt keinen Platz für Geschenke. Ein paar Umverteilungen vielleicht – mehr ist nicht drin. Damit lässt sich bei der Konjunktur wenig bewegen, zumal Deutschland enorm von der Weltkonjunktur abhängig ist und hier ist der Einfluss von Merkel und Co. begrenzt.

Ein paar Tage dürften sich die Börsianer noch mit dem Wahlergebnis beschäftigen. Dann werden wieder die üblichen Themen auf der Agenda stehen: Auf der einen Seite die nach wie vor reichlich vorhandenen Probleme, vor allem die massive Verschuldung bei den US-Verbrauchern, die sich in einer (vermutlich auf Jahre anhaltenden) Kaufzurückhaltung ausdrückt. Auf der anderen Seite steht die vage Hoffnung, dass bald alles gut wird.

Wolfgang Braun ist Chefredakteur des „Global Performance“. Der Börsenbrief hat sich auf deutsche Wachstums-Aktien spezialisiert. Dank einer bewährten Anlagestrategie schlägt das Musterdepot die Vergleichsindizes deutlich. Weitere Informationen unter www.globalperformance.de.Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.