Trend-Aktien Fehlanzeige? - 3 US-Kursraketen im Check! - Teil 1

In der letzten Woche habe ich Ihnen über die attraktiven Bewertungen im deutschen Nebenwerte-Segment berichtet. Tatsächlich hat der eine oder andere bei meiner Top-Empfehlung SHF Communications zugegriffen, die seither deutlich zulegen konnte.

Wer aktiv traden möchte ist trotzdem am US-Markt besser aufgehoben. Nachfolgend stelle ich Ihnen ein paar Favoriten vor, die normal den Premium-Abonnenten vorbehalten sind.

Die US-Technologiebörse schlug sich in den letzten Wochen und Monaten deutlich besser als das deutsche Pendant, der TecDAX, was nicht zuletzt auch an der hohen Gewichtung der schwachen Solar-Aktien bei den 30 größten Technologie-Aktien Deutschlands liegt.

Trotzdem kam auch die NASDAQ in den vergangenen beiden Handelstagen stark unter Druck. Mehrere Distribution Days, also Tage, an denen der Index bei überdurchschnittlich hohen Handelsvolumina deutlich tiefer als am Vortag schließt, deuten darauf hin, dass der Aufwärtstrend in Gefahr ist. Gestern schloss der NASDAQ Composite dann unter der gleitenden 50-Tages-Durchschnitts-Linie, was ein charttechnisches Verkaufssignal bedeutet. 23 Aktien, die an der NASDAQ ein neues 52-Wochen-Hoch erzielt haben, stehen 101 Aktien mit neuen 52-Wochen-Tiefs gegenüber.

Dessen ungeachtet gibt es einige US-Aktien, die sich dem Druck des Gesamtmarkts widersetzen und kurz vor neuen 52-Wochen-Hochs stehen. Diese Werte sollten Sie zumindest auf Ihre Watchlist nehmen. Weiter unten erläutere ich Ihnen dann noch, über welchen Broker Sie diese Werte am besten handeln können.

Warum Sie den US-Markt ins Blickfeld nehmen sollten

Zunächst noch ein paar Worte vorab zum US-Markt:

Dieser wird von deutschen Anlegern komplett vernachlässigt. Das mag mit dem schlechten - und seit der Finanzkrise noch schlechteren - Ruf der USA hierzulande zu tun haben. Auch damit, dass die Zahl der Aktionäre in Deutschland insgesamt zurückgegangen ist und der fehlenden Lobby für US-Aktien hierzulande.

Ich kann Ihnen auch den Grund nennen, warum das so ist: Inzwischen können Sie bei Brokern wie Interactive Brokers oder Lynxbroker US-Aktien zu Spottpreisen handeln. Die Tradinggebühren sind weit niedriger als bei jedem deutschen Discountbroker, geschweige denn bei herkömmlichen deutschen Banken.

Natürlich können Banken und Finanzdienstleister bei derart niedrigen Preisen kaum Geld mit Ihnen verdienen. Die meisten Discount-Broker versuchen daher erst gar nicht, vernünftige Konditionen für den US-Handel anzubieten.

Stattdessen werden weiter allerlei minderwertige Anlageprodukte verkauft: Aktienfonds, die nicht performen. Hebelzertifikate, wo sie als Anleger teilweise der Willkür der Emittenten ausgeliefert sind und zudem die Bonität des Emittent beachten müssen; Geldmarktfonds, die Sie mehrere Jahre behalten müssen, um überhaupt die Kosten für den Ausgabeaufschlag wieder hereinzuholen. Oder Privatanleger werden gar in den Futures-Handel gelockt, wo 80 Prozent der Neulinge innerhalb des ersten Jahres ihr Depot komplett zerlegen.

Mein Rat: Bleiben Sie selbstbestimmt und machen Sie nicht das, was Ihnen von anderen vorgekaut wird. In den USA haben Sie eine riesige Auswahl an liquide gehandelten Trendwerten, viele und qualitativ teilweise sehr gute Infoquellen und extrem niedrige Handelsgebühren, wenn Sie mitLynxbroker oder (noch günstiger) Interactivebrokers handeln.

Hinzu kommt: Bei beiden genannten Brokern wird die Abgeltungssteuer nicht automatisch abgeführt. Sie können Spekulationsgewinne wie früher im Rahmen ihrer persönlichen Steuererklärung versteuern. Das hat den großen Vorteil, dass Sie ein ganzes Jahr oder länger die erzielten Gewinne in vollem Umfang wieder reinvestieren können.

Zudem gibt es ausgezeichnete Handelsplattformen, für die Sie bei deutschen Brokern teilweise mehrere hundert Euro im Monat löhnen müssen, quasi zum Nulltarif. Natürlich brauchen Sie etwas Einarbeitungszeit, aber danach werden Sie das Tool nie mehr missen wollen. Ich spreche aus eigener Erfahrung!

Übrigens: Das ist keine versteckte Werbung! Ich bekomme keinen Cent für diese Empfehlung. Ich schreibe das aus persönlicher Überzeugung.

Hohe Gewinne mit US-Momentum-Werten

Nun aber zu meinen Favoriten. Es gibt mehr spannende Trendwerte am US-Markt als Sie es wahrscheinlich für möglich halten würden. Die drei Aktien, die ich Ihnen nachfolgend vorstelle, bilden nur eine kleine Auswahl. Zwei davon befinden sich am Allzeithoch, eine am Drei-Jahres-Hoch.

Um das Risiko zu reduzieren habe ich bei der Auswahl nicht nur auf hohe Wachstumsraten, sondern auch auf eine bereits vorhandene Profitabilität und eine saubere Bilanz geachtet. Zudem ist es wichtig, an charttechnischen Pivotmarken zu kaufen und nicht blind in einen steilen Trend (Fahnenstange) hinein. Die richtigen Einstiegspunkte sind normalerweise den Premium-Abonnenten vorbehalten. Heute will ich ausnahmsweise aber auch an dieser Stelle konkrete Kaufempfehlungen abgeben, damit Sie einen Vorgeschmack darauf bekommen, was Sie als Premium-Abonnent jede Woche geliefert bekommen könnten.

Wichtig ist, dass Sie auch bei qualitativ hochwertigen Aktien immer mit strikten Stoppkursen arbeiten, um das Risiko zu reduzieren. So kann es zwar vorkommen, dass Sie öfters mal mit einem kleinen Verlust ausgestoppt werden. Im Gegenzug winken aber bei den Trades, die aufgehen, extrem hohe Gewinne. Bei gut laufenden Aktien stocken wir unsere Position auch gerne durch (kleinere) Nachkäufe auf, um die Gewichtung zu erhöhen und damit noch stärker von den echten Highflyern profitieren zu können.

Silicon Motion - Mitten drin im Smartphone-Boom

Das 1995 in San Jose mitten im kalifornischen Silicon Valley gegründete Halbleiter-Unternehmen hat den Hauptsitz inzwischen nach Taiwan verlegt.

Die Initialzündung für die aktuelle Rallye-Bewegung kam mit dem Samsung-Deal Ende April. Silicon Motion Technology (SIMO) liefert für verschiedene Modelle exklusive so genannte RF Transceiver, die für den Empfangs- und Sendebetrieb von Handys verwendet werden. Die Transceiver von SIMO genügen höchsten Ansprüchen und bestechen gleichzeitig durch ihren sehr geringen Stromverbrauch.

Samsung ist inzwischen bei Smartphones weltweit der größte Hersteller, was auch auf den Siegeszug des Android-Betriebssystems von Google zurückzuführen ist. Android hat seinen Marktanteil nach neuesten Daten der Marktforscher Gartner innerhalb eines Jahres von 25,3 auf traumhafte 52,5 Prozent gesteigert. Dieser Erfolg schlägt direkt auf SIMO durch.

Bei Micro-Controllern - kleine Chips, auf denen sowohl Arbeits- als auch Programmspeicher vereint sind - ist mein Favorit ebenfalls vorne mit dabei. Der "Embedded Flash Controller" von SIMO wird beispielsweise beim Apple iPad verbaut.

Diese und weitere Erfolge führten zu beeindruckenden Wachstumsraten. Innerhalb der letzten fünf Quartale stieg der Gewinn je Aktie gegenüber dem jeweiligen Vorjahresquartal um 200 Prozent, 433 Prozent, 148 Prozent, 999 Prozent und 233 Prozent. Der Umsatz stieg in den letzten Quartalen - ebenfalls im Vergleich zum jeweiligen Vorjahresquartal um 21 Prozent, 56 Prozent, 47 Prozent, 83 Prozent, 65 Prozent und 59 Prozent.

Das Unternehmen weist dazu eine hohe Eigenkapitalrendite von neun Prozent auf und ist komplett schuldenfrei.

Die Chancen, dass sich SIMO weiter von der eigentlich hohen Zyklik im Halbleitersektor abkoppeln kann, stehen gut. Erst gestern haben die Analysten von Needham auf Grund der weiter steigenden Controller-Preise die Gewinnschätzung für 2012 auf 2,00 US-Dollar je Aktie angehoben. Zum Vergleich: SIMO selbst geht bisher nur von 1,35 bis 1,40 US-Dollar je Aktie aus.

Behält Needham Recht, sinkt das 2012er-KGV beim aktuellen Kurs von 18,58 US-Dollar damit in den einstelligen Bereich. Das neue Needham-Kursziel von 25 Euro scheint vor diesem Hintergrund keinesfalls zu hoch.

Im Gegenteil: Im Zuge eines Momentum-Runs kann die Aktie noch wesentlich weiter nach oben laufen. Die Aktie des von der Größe mit SIMO vergleichbaren Festplatten-Hersteller STEC kletterte 2009 in einer ähnlichen Konstellation bis auf über 40 Euro.

Wichtig ist, dass Sie mit einem Stopp arbeiten. Sollten wider Erwarten die Preise für die SIMO-Chips drastisch fallen, dürfte dies massiven Druck auf die Aktie bringen. Ein sinnvoller Stopp könnte unterhalb des lokalen Tiefs bei 17,29 US-Dollar platziert werden.

Das aktuelle Kursniveau bietet eine Einstiegsmöglichkeit mit gutem Chance-Risiko-Verhältnis.

Armin Brack ist Chefredakteur des Geldanlage-Reports. Gratis anmelden unter: www.geldanlage-report.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.