Telvent: Der Alleskönner aus Spanien!

Das Thema Elektromobilität bringt auch für Stromerzeuger neue Herausforderungen und Chancen. Der Begriff „Smart Grid“ ist bei E.ON, RWE und Co. inzwischen allgegenwärtig. Letztlich bezieht sich der Begriff auf eine intelligentere und damit effektivere Stromnutzung (mehr dazu auf der nachfolgenden Seite). Die Anforderungen an die Stromnetze steigen - auch bedingt durch die zunehmende Einspeisung erneuerbarer Energien ins Stromnetz - ständig.

Die automatische Regelung dieser Netze auf Basis moderner Software wird damit immer wichtiger. Hergestellt und implementiert wird diese „Smart Grid“-Software vom spanischen Unternehmen Telvent, einer Abkopplung des bekannteren Mischkonzerns Abengoa. In Kooperation mit den Amerikanern Echelon (US-Kürzel ELON) wurde vor wenigen Tagen ein Großauftrag des finnischen Energieversorgers Fortum im Wert von über 150 Millionen Euro unter Dach und Fach gebracht. Die Kunden von Fortum haben dank des so genannten Smart Metering Titanium-Systems dann die Möglichkeit fortlaufend Daten zu ihrem Energieverbrauch abzurufen.

Telvent ist nicht nur an der US-Technologiebörse NASDAQ notiert, sondern erzielt auch einen Großteil seines Umsatzes in Übersee. Dort ist Smart Grid ein zentraler Bestandteil des Konjunkturankurbelungsprogramms der Obama-Regierung. Wie sehr das Thema inzwischen in der Öffentlichkeit präsent ist zeigt die Tatsache, dass General Electric während des Super Bowl-Finales (also quasi zur besten und teuersten Sendezeit) einen Spot zum Thema Smart Grid senden ließ.

Telvent als Alleskönner

Doch Telvent ist alles andere als ein „One-Trick-Pony“. Neben dem Stromnetz macht die eigene Software auch andere Netzwerke effizienter, zum Beispiel im Transportbereich. Das hilft dann nicht nur, Energie zu sparen, sondern auch die Kohlendioxid-Emissionen zu verringern. Diese Vielfältigkeit war mit ein Grund dafür, dass das Unternehmen zu einem der 20 nachhaltigsten der Welt gewählt wurde.

Auch die nackten Zahlen überzeugen: Unbeeindruckt von der Wirtschaftskrise steigerte man im ersten Halbjahr 2009 den Umsatz um 27 Prozent auf 363 Millionen Euro und den Gewinn sogar um 117 Prozent auf 9,9 Millionen Euro. Dabei liegt das KGV für 2009 mit 8,5 trotzdem weiter im einstelligen Bereich und auch das Kurs-Umsatz-Verhältnis liegt mit 0,5 sehr niedrig. Als Schmankerl gibt es noch eine Dividende von 2,2 Prozent oben drauf. Auch charttechnisch sieht es sehr gut aus. Die Aktie peilt momentan ein neues Allzeit-Hoch an.

Mein Fazit:

Interessante Kombination aus profitablem Geschäft mit hoher Wachstumsfantasie und attraktiver fundamentaler Bewertung.

Armin Brack ist Chefredakteur des Geldanlage-Reports. Gratis anmelden unter: www.geldanlage-report.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.