Jetzt Aktien kaufen? – Teil 1

Lieber Geldanleger, ich verspreche Ihnen: Dieses Update wird komplett PI(I)GS-frei. Kein Griechenland, kein Portugal, kein Spanien. Die Panikmache in der Öffentlichkeit ist mittlerweile unerträglich.

Sogar in seichten Talkshows der Marke Lanz findet das Thema Beachtung. In Deutschlands (pseudo)moralischem Gewissen, der BILD-Zeitung, sowieso. "Blöd" nur, dass die Problematik den Rest der Weltbevölkerung kaum einen mehr interessiert.

Der Dow Jones brauchte gerade mal zwei Tage, um die Verluste am einzig wirklich schwachen Tag, dem Dienstag, wieder wettzumachen. Inzwischen notiert der US-Leitindex bei 11.200 Punkten, weniger als 100 Punkte vom Jahreshoch entfernt. Am Donnerstag brachen in den USA reihenweise Aktien mit enormer Dynamik auf neue 52-Wochen-Hochs aus. Es gibt nach der bisher exzellent verlaufenden US-Berichtssaison so viele Kaufkandidaten, dass ich als Trader die Qual der Wahl beim Kauf habe.

Ich denke, das rückt die aktuellen Vorkommnisse in Europa in ein etwas anderes Licht. Klar, entschiedenes Handeln ist gefragt, um eine Ausweitung der Schuldenproblematik zu verhindern. Aber zur Panik besteht weiß Gott kein Anlass.

Ich stelle Ihnen nachfolgend eine Auswahl interessanter Aktien am US-Markt vor.

*Drei US-Trendaktien vom Feinsten

Stellvertretend für mindestens zwei Dutzend interessante Kaufkandidaten habe ich mich für folgende drei Werte entschieden: iRobot (US-Kürzel IRBT), Acme Paket (APKT) und Integrated Silicon Solution (ISSI).

Den Anfang macht iRobot. Wenn Ihnen der Name bekannt vorkommt, so täuschen Sie sich nicht: iRobot ist der englische Titel des Science-Fiction-Romans von Isaac Asimov aus dem Jahr 1950, das 2004 unter dem gleichen Namen verfilmt worden ist. Zudem gibt es ein Computerspiel mit diesem Namen und eine meiner Lieblings-Bands aus den 80ern, Alan Parsons Project, hat ein Album ebenfalls I Robot (= Ich, der Roboter) betitelt.

Inzwischen ist iRobot keine Fantasie mehr. Er trägt den Namen Roomba und ist ein Staubsauger-Roboter. Das Unternehmen wirbt auf der Startseite seiner Homepage mit "Mit Roomba kann ich meine ganze Wohnung saugen, sogar wenn ich nicht zu Hause bin". Ich verzichte an dieser Stelle auf nähere Erläuterungen der Funktionsweise. Diese können Sie direkt hier nachlesen.

Das 1990 gegründete Unternehmen bedient aber nicht nur Hausfrauen und -männer, sondern auch das US-Militär und die Marine. Die "Ground Robots" sind unbemannte Bodenfahrzeuge, die beispielsweise nach Bomben suchen oder andere Aufklärungseinsätze bestreiten. Die "Seaglider" werden für Messungs- und Überwachungsdienstleistungen im Meer eingesetzt.

In beiden Geschäftsbereichen läuft es exzellent. Im ersten Quartal 2010 steigerte das Unternehmen mit Hauptsitz in Bedford, Massachusetts, den Umsatz um beeindruckende 67 Prozent auf 95 Millionen US-Dollar und erwirtschaftete daraus einen operativen Gewinn von satten 14 Millionen US-Dollar. Der Cash-Flow aus dem operativen Geschäft erreichte 11 Millionen US-Dollar. Die Liquidität stieg innerhalb eines Jahres um 31 Millionen auf 85 Millionen US-Dollar.

Die Prognose fürs Gesamtjahr lag meilenweit über den Erwartungen der Analysten (375 bis 385 Millionen US-Dollar Umsatz; Brutto-Gewinn EBITDA 30 bis 34 Millionen US-Dollar und Gewinn je Aktie 0,35 bis 0,40 US-Dollar).

Auch die Bilanz ist blitzsauber: Einem Eigenkapital von 197 Millionen US-Dollar, das komplett ohne Goodwill auskommt, stehen Verbindlichkeiten von nur 52 Millionen US-Dollar gegenüber. Die voll verwässerte Zahl der ausstehenden Aktien hat sich gegenüber dem Vorjahr durch die Ausgabe von Mitarbeiteroptionen um vier Prozent erhöht, was aber noch unterhalb meiner persönlichen Schmerzgrenze von zehn Prozent liegt und damit akzeptabel ist.

Natürlich hat eine Aktie mit derartigen Traumkennzahlen ihren Preis. Das 2010er-KGV von 54 auf Basis der neuen unternehmenseigenen Schätzungen ist recht ambitioniert. Angesichts der prognostizierten Wachstumsraten und der hohen Gewinnmargen, sowie einem noch nicht ausgereizten Kurs-Umsatz-Verhältnis von unter zwei für 2010, ist die Aktie aber auch auf diesem Niveau kaufenswert.

Armin Brack ist Chefredakteur des Geldanlage-Reports. Gratis anmelden unter: www.geldanlage-report.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.