Hat das asiatische Konsumwunder begonnen?
63% mehr Autoverkäufe wie im Vorjahr in China, 20% mehr Autoverkäufe in Indien und 19% mehr Autoverkäufe in Taiwan.
Nach einem Blick auf die März-Verkaufszahlen der Autobranche könnte man meinen der lang ersehnte Konsumboom Asiens gewinnt an Fahrt und die bisher vor allem Exportorientierten Volkswirtschaften Asiens trügen endlich ihren Teil dazu bei um die globalen Ungleichgewichte auszugleichen.
Und tatsächlich: Die Chancen, dass die neue Konsumfreude Asiens nur ein durch Konjunkturpakete befeuertes Strohfeuer ist schwinden je mehr Arbeitsmarkstudien bekannt werden. So zeigen diverse Untersuchungen, dass sich der Beschäftigungsboom längst von China auf das restliche Asien verteilt hat. Mittlerweile liegen in jeder wichtigen asiatischen Volkswirtschaft außer in Japan die Neubeschäftigungspläne der Unternehmen in der Nähe von Rekordwerten. Nichts führt naturgemäß zuverlässiger zu steigenden Einkommen und Konsumausgaben wie ein enger Arbeitsmarkt!
Zuversichtlich stimmt mich insbesondere die Entwicklung in China. So scheint die chinesische Regierung begonnen zu haben die wirtschaftlichen Stimulierungsmaßnahmen von den Bereichen Infrastruktur (70 % des Konjunkturpakets in 2009) und Immobilienmarkt auf Konsumförderende Bereiche wie Gesundheit und Bildung umzulenken. Laut einer Prognose der HSBC wird dies dazu führen, dass die exorbitant hohe Sparquote chinesischer Haushalte in den kommenden 3 Jahren von 35% ausgehend um 5% fallen wird!
Florian Schulz ist ausgewiesener Experte auf dem Gebiet der Emerging Markets und Chefredakteur des Emerging-Markets-Trader Börsenbriefs. Mehr Infos unter: www.emerging-markets-trader.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.