Elektro-Offensive

Daimler greift mit mehr als 10 E-Autos unter eigener Marke "EQ" an

29.09.16 11:39 Uhr

Daimler greift mit mehr als 10 E-Autos unter eigener Marke "EQ" an | finanzen.net

Daimler nimmt den Kampf gegen den US-Hersteller Tesla auf und bringt deshalb bis zum Jahr 2025 mehr als zehn vollelektrische Pkw-Modelle auf den Markt.

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Allein 1 Milliarde Euro wird zudem weltweit in die eigene Batterieproduktion investiert. Auf dem Pariser Autosalon stellte Daimler-Chef Dieter Zetsche am Donnerstag das elektrische Konzeptfahrzeug "Generation EQ" vor, welches künftig unter der gleichnamigen Elektro-Submarke "EQ" geführt werden soll.

   Über solch eine Elektro-Marke sowie einen Ausbau des Portfolios von E-Fahrzeugen war bereits in den vergangenen Monaten viel spekuliert worden. Bisher gab es lediglich den Stadtflitzer Smart und die B-Klasse als Modelle mit Elektromotor. Entwicklungsvorstand Thomas Weber hatte im Juni bereits einige Details genannt und unter anderem ein "großes Elektro-Fahrzeug" für die Automesse in Paris angekündigt.

   Das Konzeptfahrzeug "Generation EQ" präsentierte nun Daimler-Chef Zetsche am Donnerstag auf der Pressekonferenz. Der SUV ist nach Unternehmensangaben "seriennah". Unter "EQ" will Daimler eine eigene Elektro-Marke etablieren. Ähnlich hatte es der Konkurrent BMW vor einigen Jahren mit der Marke "i" gemacht. Auch VW hatte am Vorabend ein elektrisches Konzeptfahrzeug mit dem Namen "I.D." vorgestellt, welches einen Ausblick auf die künftige Elektro-Strategie des Konzerns geben soll.

Zetsche: "Sind bereit für den Start einer Elektro-Offensive"

Mit dem Elektro-Smart sei man im Jahr 2007 gestartet. "Jetzt legen wir den Schalter um. Wir sind bereit für den Start einer Elektro-Offensive, mit der wir alle Fahrzeugsegmente von der Kompakt- bis zur Luxusklasse abdecken werden", sagte Zetsche auf der Pressekonferenz weiter.

   Daimler setzt dabei auf einen eigenen Elektro-Baukasten, der "in jeder Hinsicht skalierbar und modellübergreifend einsetzbar" sei. Radstand und Spurweite sowie alle weiteren Systemkomponenten, insbesondere die Batterien, seien durch den modularen Baukasten variabel. Das Fahrzeugkonzept sei damit für alle Anforderungen einer ganzen "Modellfamilie" geeignet. Die Architektur eigne sich für SUVs, Limousinen, Coupés und weitere Modellreihen, teilte Daimler weiter mit.

   Die Fahrzeugstruktur basiert auf einem Mix aus Stahl, Aluminium und Carbon. Das Konzeptfahrzeug ist mit zwei Elektromotoren an Vorder- und Hinterachse und einer Batterie im Fahrzeugboden ausgestattet und soll eine Reichweite von bis zu 500 Kilometern haben.

   Die Batterien kommen dabei aus dem eigenen Haus. Daimler investiert insgesamt eine Milliarde Euro in den Ausbau des globalen Netzwerks für die Produktion von Batterien, teilte das Unternehmen weiter mit. Davon fließen 500 Millionen Euro in den Bau einer zweiten Batteriefabrik am sächsischen Standort Kamenz, wie Daimler bereits zuvor mitgeteilt hatte.

Mercedes-Benz Cars wird strategisch neu ausgerichtet

"Vernetzung, autonomes Fahren, Sharing und elektrische Antriebe - jeder dieser vier Trends hat das Potenzial, unsere Branche auf den Kopf zu stellen. Aber die eigentliche Revolution liegt in der intelligenten Verknüpfung der vier Trends", sagte Zetsche auf der Pressekonferenz weiter.

   Entsprechend stelle sich das Unternehmen nun neu auf. Unter der Abkürzung "CASE" werde künftig die strategische Ausrichtung der Autotochter Mercedes-Benz Cars zusammengefasst. CASE steht nach Daimler-Angaben dabei für die vier Bereiche Connected, Autonomous, Shared & Service und Electric Drive. Dabei sollen die vier Säulen zu "einer neuen, rechtlich eigenständigen Einheit" zusammengefasst werden, hieß es weiter. "Das Ziel dieser Fokussierung ist es, mehr Durchschlagskraft und Tempo bei der Umsetzung zu erreichen", sagte Zetsche.

   Auch die neue Marke "EQ" fällt unter diese neue strategische Ausrichtung. Über die Elektro-Marke sollen derweil künftig nicht nur E-Autos, sondern beispielsweise auch Energiespeicher für private und gewerbliche Kunden, Ladetechnologien wie beispielsweise das induktive Laden oder auch das Recycling der Batterien angeboten werden. "Unsere neue Marke EQ geht weit über das E-Fahrzeug hinaus. EQ steht für ein umfassendes elektrisches Ökosystem aus Services, Technologien und Innovationen", sagte Zetsche.

  

PARIS (Dow Jones)

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