DaxVestor-Kolumne Stefan Böhm

Lufthansa weiter im Sinkflug!?

12.05.14 09:42 Uhr

Lufthansa weiter im Sinkflug!? | finanzen.net

Die Lufthansa hat mit Carsten Spohr einen neuen Vorstandschef. Und der neue Besen hat einiges wegzukehren.

So haben die bisherigen Streiks in diesem Jahr schon Kosten in Höhe von 70 Mio. Euro Kosten verursacht, eventuelle weitere Streiks würden dem Konzern noch mehr Kosten bringen. Zudem hat der Vorgänger Christoph Franz auch ein strategisches Trümmerfeld hinterlassen: Die Lufthansa muss sich einerseits zwischen den Billig-Airlines behaupten, die neuerdings auch um Geschäftsleute werben, und andererseits die schnell wachsenden Fluglinien der Golfstaaten auf Distanz halten.

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Höherer Gewinn dank Einsparungen

Das alles führt zu einer rückläufigen Preisentwicklung, nicht ausgelasteten Kapazitäten und einem wenig dynamischen Passagiergeschäft. Ex-Chef Franz sieht das anders; Seiner Ansicht nach ist die Lufthansa auf einem guten Weg. Das 2012 gestartete Effizienz- und Sparprogram SCORE beginne zu greifen und soll ab 2015 das Ergebnis deutlich verbessern. Der operative Gewinn soll dann auf 2,65 Mrd. Euro steigen. Mit der Äußerung, wonach die Zitrone niemals komplett ausgequetscht sei, unterstreicht Franz den Schwerpunkt seiner dreieinhalbjährigen Zeit als Lufthansa-Chef nochmals. Akquisitionen gab es keine, geplant seien ebenfalls keine, so Franz auf der Hauptversammlung Ende April. Man darf gespannt sein, ob sein Nachfolger Spohr sich an diese Vorgaben hält oder ob er andere Akzente setzen wird.

Die strukturellen Probleme bleiben

Doch nach dem dreitägigen Streik vor Ostern droht bald ein neuer Streik, sollte die Lufthansa zu keiner Einigung mit der Pilotengewerkschaft Cockpit kommen. Die dünne Gewinnmarge von drei Prozent zeigt, dass es keinen großen Verhandlungsspielraum gibt. Doch dass eine Unternehmensstrategie nicht nur auf Sparen aufbauen kann, dürfte auch Carsten Spohr klar sein. Daher sollen künftig die Airlines des Konzerns enger zusammenarbeiten, was in der zentralisierten Netzverwaltung zum Ausdruck kommt. Ob das aber die Antwort auf die strategischen Herausforderungen der nächsten Jahre ist, bleibt abzuwarten. Das grundsätzliche Dilemma der starken internationalen Konkurrenz, die teils zu deutlich niedrigeren Kosten arbeitet, bleibt.

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Fazit

Die Lufthansa hat sich für die nächsten Jahre ehrgeizige Ziele gesetzt. Doch das Eis, auf dem sich der Konzern bewegt, ist derzeit noch dünn. Für die Aktie gibt es eine Reihe von Risiken, die den Chancen der Umstrukturierung entgegenstehen. Der Aktienkurs dürfte daher kaum in den Himmel schießen. Dennoch lassen sich z.B. mit Reverse Bonuszertifikaten auf die Aktie attraktive Renditen erzielen. Die genauen Orderdetails (realistische Gewinnchance 20 Prozent) finden Sie in der aktuellen Ausgabe des DaxVestors

Stefan Böhm (Diplom-Volkswirt) ist Chef-Redakteur des DaxVestor Börsenbriefs. Weitere Informationen finden Sie unter: www.dax-vestor.de
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