DaxVestor-Kolumne Stefan Böhm

DAX: Trotz Gegenwind gut behauptet!

24.03.14 10:45 Uhr

DAX: Trotz Gegenwind gut behauptet! | finanzen.net

Natürlich schwelen die Krise um die Krim und der ukrainisch-russische Konflikt weiter.

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Am Mittwochabend stand jedoch die neue Fed-Chefin Janet Yellen im Fokus der Finanzwelt. Fast alles lief ab wie erwartet und wie man es auch von Ben Bernanke kannte. Die Fed drosselt die Anleihekäufe um weitere zehn Milliarden USD, zudem wurde die Forward Guidance erneut geändert. Die eigentliche Überraschung gab es aber erst auf der anschließenden Pressekonferenz.

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Die Fed orientiert sich neu

"Sechs Monate oder so", sagte Yellen nämlich auf die Frage, wie viel Zeit denn zwischen dem Ende der Anleihekäufe und einer Zinserhöhung verstreichen könnte. Damit sind ab April 2015 Zinserhöhungen theoretisch möglich - viel früher, als bislang angenommen. Ob die erste Zinserhöhung dann auch wirklich kommen wird, hängt von der Entwicklung der US-Konjunktur ab. Auch hier gab es Änderungen: Die Fed hat die Koppelung einer Zinserhöhung an die Arbeitslosenquote gestrichen. Dafür beobachtet die Notenbank nun eine größere Gruppe von Indikatoren. An den US-Börsen kam der Schwenk anfangs gar nicht gut an. Die Fed sagte allerdings auch, dass die Zinsen noch lange Zeit unter dem langjährigen Durchschnitt bleiben werden, auch wenn Arbeitslosenquote und Inflation sich wieder normalisiert haben. Das normale Zinsniveau sieht die Fed bei vier Prozent. Die Äußerungen zeigen, dass dieses Niveau auf sehr lange Zeit nicht erreicht wird.

BMW lässt es knallen

Von Unternehmensseite kam die Meldung der Woche aus München: BMW zeigt sich für das Geschäftsjahr 2014 überraschend optimistisch. Dank neuer Modelle und niedrigerer Ausgaben will BMW 2014 beim Vorsteuergewinn "deutlich" zulegen, mindestens im hohen einstelligen Bereich. Die Rendite mit Oberklasseautos soll zwischen acht und zehn Prozent liegen. Diese optimistischen Aussichten haben die Aktie nach oben katapultiert. Kurzfristig ist nun ein Rückschlag möglich. Ein Opfer der Krimkrise ist dagegen Rheinmetall geworden. Der Rüstungskonzern muss auf ein Russland-Geschäft im Volumen von 120 Mio. Euro verzichten, nachdem die Bundesregierung ihr Veto einlegte.

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Fazit

Die Lage beim DAX bleibt trotz der Kurserholung der letzten Tage angespannt. Aus charttechnischer Sicht ist die deutliche Bestätigung der Unterstützung bei 9.000 Punkten aber ein positives Zeichen. Auf mehr als eine Seitwärtsbewegung kann man derzeit allerdings noch nicht hoffen.

Stefan Böhm (Diplom-Volkswirt) ist Chef-Redakteur des DaxVestor Börsenbriefs. Weitere Informationen finden Sie unter: www.dax-vestor.de
Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

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