DaxVestor-Kolumne Stefan Böhm

DAX: Jahresendrallye gestartet?

21.12.09 08:31 Uhr

DAX: Jahresendrallye gestartet? | finanzen.net

Eine ganze Reihe positiver Konjunkturdaten und für die Banken gute Nachrichten:

Diese Mischung trieb den DAX am Mittwoch auf ein neues Jahreshoch von über 5.900 Punkten. Erst die Kommentare der US-Notenbank Fed sorgten am Abend an den US-Börsen für eine leichte Dämpfung der guten Stimmung. Dennoch: Die Jahresendrallye könnte gestartet sein.

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Positive US-Konjunkturdaten

Die neuesten US-Konjunkturdaten sorgten für Auftrieb an den Börsen. Die US-Verbraucherpreise stiegen im November nur um 0,4 Prozent. Die Inflationsängste, die nach der Veröffentlichung der Erzeugerpreise am Dienstag aufkam, flauten daraufhin ab. Zu drei Vierteln geht der Preisanstieg im November auf den Anstieg bei Energiegütern zurück. Lebensmittel verteuerten sich um 0,1 Prozent. Rechnet man diese beiden Gruppen heraus, blieb die Teuerung im November bei null Prozent. Inflation sieht anders aus. Positive Signale kommen auch von der US-Industrieproduktion, die im November mit einem Plus von 0,8 Prozent stärker als erwartet gestiegen ist. Das könnte auf Vorzieheffekte zurückzuführen sein, die sich in den folgenden Quartalen negativ bemerkbar machen könnten. Dennoch bleibt ein positives Fazit. Die US-Produktion befindet sich wieder auf dem Expansionspfad, und zwar auf einer breiten Basis. In Deutschland stieg das ifo-Geschäftsklima auf den höchsten Stand seit Juli 2008 und untermauerte damit das Vertrauen in die Konjunkturerholung in Deutschland.

Banken im Glück?

Die Banken sollen strengere Eigenkapitalanforderungen erfüllen, so eine zentrale Lehre aus der Finanzkrise. Nun zeichnet sich ab, dass die Banken länger Zeit haben, bis strengere Eigenkapitalregeln umgesetzt werden. Das half den Bankwerten weltweit von Deutscher Bank bis Goldman Sachs, die am Mittwoch deutlich zulegen konnten. Ob es jedoch wirklich glücklich ist, notwendige Maßnahmen zu verschieben, sei dahingestellt. Beim Euro setzte sich der Kursverfall nicht zuletzt wegen der desolaten griechischen Haushaltslage und Bedenken aufgrund der Kreditwürdigkeit des Landes fort. EUR/USD durchbrach die Unterstützung bei 1,45 USD und rutschte weiter bis auf 1,4300 USD ab. Allerdings sollte Griechenland auch nicht zu überbewertet werden, dafür ist die Ökonomie des elf-Millionen-Volks zu klein. Zudem halte ich es für ausgeschlossen, dass die EU Griechenland pleite gehen lässt, auch wenn das so manches Problem vielleicht lösen würde. Dennoch: Kurzfristig bleiben der Euro unter Druck und vice versa der Dollar im Aufwind.

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Fazit

Im Gefolge der guten US-Konjunkturdaten überwand der DAX am Mittwoch erstmals den Widerstand bei 5.850 Punkten und markierte oberhalb von 5.900 Punkten ein neues Jahreshoch. Obwohl danach keine große Dynamik aufkam, kann sich der Kursanstieg durchaus noch bis zur Marke von 6.000 Punkten fortsetzen.

Stefan Böhm (Diplom-Volkswirt) ist Chef-Redakteur des DaxVestor Börsenbriefs. Weitere Informationen finden Sie unter: www.dax-vestor.deDer obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.