Börse Frankfurt-News: "Ordentliche" Umsätze und Interesse an Gold (Fonds)
FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - Im Fondshandel an der Börse Frankfurt ziehen die Umsätze langsam, aber sicher wieder an. Während bei Aktienportfolios vielfach Gewinne realisiert werden, stehen Gold- und US-Dollar-Geldmarktfonds mehrheitlich auf den Einkauflisten.
19. September 2024. Es war wieder etwas mehr los", erklärt Matthias Präger die Sommerpause im Fondshandel offiziell für beendet. Vor allem im Segment der Edelmetalle sei die Aktivität der Anlegerinnen und Anleger in den vergangenen Wochen überdurchschnittlich noch gewesen. Auffällig waren laut dem Händler vor allem die Transaktionen während des jüngsten Goldpreisanstiegs. Das Edelmetall hat ein neues Rekordhoch bei rund 2.590 US-Dollar erreicht. Starke Nachfrage beoachtete Präger in Folge im HANSAgold AC (DE000A0RHG75) und im Earth Gold Fund UI (DE000A0Q2SD8). Mehrheitlich verkauft wurden hingegen der DJE - Gold & Ressourcen (LU0159550077) und der DWS Invest Gold and Precious Metals Equities (LU0363470401).
Bei den globalen Aktienfonds berichtet der Fonds-Spezialist der Baader Bank von "größeren Umsätzen" im AGIF - Allianz Thematica (LU1479563717). Hier überwogen ebenso die Abgaben wie im ARERO - Der Weltfonds (LU0360863863). Bei der ICF Bank wurde vor allem im Morgan Stanley INVF Global Opportunity (LU0552385295) und im UniGlobal - net- (DE0009750273) "recht viel verkauft", wie Frank Wöllnitz anmerkt. Insgesamt bezeichnet auch er die Umsätze als "ganz ordentlich". Bei Käufen und Verkäufen zeichnet der Fondshändler ein "gemischtes Bild" und sieht vor allem "prozyklische Aktivitäten".
Eine Woche mit starken Verkäufen in Asien-Fonds
Der Handel von Anteilen an Portfolios mit asiatischen Aktien verlief lange Zeit eher ruhig, bis es Anfang September im Zuge des Kursrückgangs an den Aktienmärkten zu "ordentlichen Verkäufen" kam, wie Präger konstatiert. Konkret wurden bei der Baader Bank in dieser Phase drei Fonds fast ausschließlich verkauft: Zum einen der Templeton Asian Growth (LU0029875118) und zum anderen die Euro- und Dollar-Variante des Baring Hong Kong China (IE0000829238 und IE0004866889).
Vom Anlageschwerpunkt Deutschland/Europa meldet der Händler Käufe des DWS Concept Platow (LU1865032954), einem der langfristig erfolgreichsten Small- und Midcap-Fonds in Deutschland. Abgaben gab es derweil von Anteilen an DWS Investa (DE0008474008), FF - European Growth (LU0048578792) und FT Frankfurt-Effekten-Fonds (DE0008478058).
"Gegensätzliche Meinungen" zu Immobilienfonds, Interesse an US-Dollar
Wöllnitz beobachtet recht viel Umsatz auf beiden Seiten beim grundbesitz europa (DE0009807008). "Da scheint es gegensätzliche Meinungen zu geben, wo der Kurs hingehört", erklärt der Händler. Eindeutiger sieht die Sache nach Ansicht der Kundschaft beim Deka-ImmobilienMetropolen (DE000DK0TWX8) aus, der "recht massiv gekauft wurde".
Spannend findet Wöllnitz zudem das rege Interesse am Franklin US Dollar Liquid Reserve (LU0052767562), einem US-Dollar-Geldmarktfonds. "Womöglich gab es da die Hoffnung auf steigende Kurse im Zuge der US-Notenbanksitzung". Verkauft wurde im Gegenzug der UniOpti4 (LU0262776809), der nahezu vollständig gegen Wechselkursrisiken abgesichert ist.
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Nach aktuellen Zahlen des Branchenverbands BVI verwaltete die deutsche Fondsbranche zum 30. Juni ein Vermögen von 4.311 Milliarden Euro, was dem Rekordstand von Ende 2021 entspricht. Offene Spezialfonds machen den größten Anteil mit 2.133 Milliarden Euro aus, gefolgt von Publikumsfonds mit 1.490 Milliarden Euro. Im ersten Halbjahr 2024 flossen netto 28,3 Milliarden Euro in Investmentfonds, während institutionelle Anleger 15,7 Milliarden Euro aus Mandaten abzogen.
Rentenfonds erhielten mit 10,9 Milliarden Euro die meisten Gelder, besonders solche mit kurzen Laufzeiten. Bei Aktienfonds summierten sich die Zuflüsse auf 6,8 Milliarden Euro, Misch- und Immobilienfonds verzeichneten Abflüsse von 6,4 bzw. 2,1 Milliarden Euro. Aktienfonds haben mit 47 Prozent, das sind 697 Milliarden Euro, unverändert den größten Anteil an Publikumsfonds.
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Von Thomas Koch, 19. September 2024 © Deutsche Börse AG
(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)