DAX: Mangels Alternativen sind Risiken nachrangig
Der DAX liegt in 2015 mehr als 20 Prozent im Plus, der Dow Jones hingegen tritt auf der Stelle. Eine ungewöhnliche Konstellation, vor allem vor dem Hintergrund der Griechenland-Turbulenzen.
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Krasser Performanceunterschied
Die Schere zwischen dem Leitindex Dow Jones und dem DAX geht immer weiter auseinander. Offensichtlich sehen die Anleger für deutsche Unternehmen dank der massiven Euroschwäche rosige Perspektiven, während die führenden US-Unternehmen unter der Aufwertung ihrer Währung leiden dürften. Potenzielle Risiken in Europa werden im Moment ignoriert.
Hilflose Zuckungen
Zu diesen zählt definitiv eine Pleite Griechenlands, die trotz der zwischenzeitlichen Einigung mit den Gläubigern aus der übrigen Eurozone wahrscheinlicher geworden ist. Denn die neue Regierung befindet sich vor dem Hintergrund der faktischen Überschuldung im politischen Blindflug. Diverse Drohungen, etwa mit einer Flüchtlingswelle für Berlin (mit Hilfe von Visa aus Griechenland) oder einer Konfiszierung deutschen Eigentums in Griechenland, sind ebenso wie die Dauerthematisierung weiterer Reparationszahlungen (nach jüngsten Berechnungen im dreistelligen Milliardenbereich) Ausdruck großer Hilflosigkeit. Denn Syriza operiert im Spannungsfeld zwischen den im Wahlkampf geweckten hohen Erwartungen auf der einen Seite und dem immensen Finanzbedarf auf der anderen Seite auf verlorenem Posten. Kaum vorstellbar, dass die übrigen Europartner der Regierung die Finanzierung illusorischer Wahlkampfversprechen ermöglichen.
Keine Ansteckungsgefahr
Entweder Syriza knickt ein - oder riskiert tatsächlich eine vorübergehende Zahlungsunfähigkeit. Das könnte die Anleger, die im Moment kaufen, als gäbe es kein Morgen mehr, dann doch zumindest temporär beunruhigen. Die Renditen für 10-jährige Staatsanleihen aus Italien (1,1 %), Spanien (1,1 %) und Frankreich (0,5 %) signalisieren aber keine große Ansteckungsgefahr für den Rest der Eurozone, insofern erwarten wir im Fall des Falles nur vorübergehende Turbulenzen.
Fazit
Die Anleihenrenditen in Europa zeigen aber auch: Es gibt einfach keine Alternative mehr zu Aktien. Dividendenrenditen, die in vielen Fällen noch über 3 % liegen, sind attraktiver als die Mikrozinsen festverzinslicher Titel. Vor diesem Hintergrund erhöhen wir unser DAX-Kursziel auf 13.000 Punkte und bleiben investiert, größere Korrekturen sind neue Kaufgelegenheiten.
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