Der Anlegerbrief Holger Steffen

DAX: Draghi-Crash als Kaufgelegenheit?

06.12.15 15:19 Uhr

DAX: Draghi-Crash als Kaufgelegenheit? | finanzen.net

Immer, wenn die Erwartungen an der Börse zu hoch kochen, ist der nächste Dämpfer nicht weit. So wie gestern, als die EZB den Liquiditätshunger der Anleger nicht stillen konnte.

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DAX bricht ein

Am Ende musste der DAX ein heftiges Minus von 3,6 Prozent hinnehmen. Dabei hat Draghi eigentlich geliefert und sowohl den Strafzins für die Banken erhöht als auch das Anleihen-Kaufprogramm ausgeweitet. Nur wurde ersterer lediglich um 0,1 Prozentpunkte angehoben, beim monatlichen Anleihenkauf durch die EZB gab es sogar gar keine Volumenaufstockung. Stattdessen wird die Notenbank sechs Monate länger zukaufen als geplant, bis März 2017. Die Anleger haben ganz offensichtlich auf massivere Maßnahmen gesetzt und zeigten sich im Anschluss entsprechend enttäuscht. Das veranschaulicht nicht nur der Dämpfer für den DAX, sondern auch der Kurssprung des Euro, der zuvor wegen der Aussicht auf eine weitere Lockerung der Geldpolitik in Europa unter die Räder gekommen war.

Konjunktur- und Inflationssorgen

Doch warum wird von den Anlegern die nächste Liquiditätsspritze so sehnlich erwartet? Der Grund ist eine bedrohliche Zange aus Deflations- und Rezessionssorgen. Die Preissteigerungsrate ist gefährlich niedrig, und das, obwohl die Konjunktur im Moment halbwegs ordentlich läuft. Sollte die Wachstumsdynamik weiter abnehmen, könnte eine deflationäre Spirale aus sinkenden Preisen und Ausgaben die Folge sein. Und die Konjunktur wackelt durchaus, die Einkaufsmanagerindizes für die Industrie in den USA und China haben zuletzt die Sorgen vor einem Abschwung geschürt.

Rückschlag als Kaufgelegenheit?

Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, ob der herbe Rückschlag beim DAX eine gute Kaufgelegenheit darstellt, oder ob man Gefahr läuft, in ein fallendes Messer zu greifen. Wir meinen ...

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