Der Anlegerbrief Holger Steffen

DAX: Das große Rätselraten

08.06.15 11:46 Uhr

DAX: Das große Rätselraten | finanzen.net

Die Griechenland-Krise schwelt, die Kurse beim DAX rutschen. Die Anleger suchen nach Zeichen, wo die Korrektur beim deutschen Leitindex enden könnte.

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DAX: Noch Potenzial für 2015?

Wie viel Potenzial für 2015 weist der DAX nach dem furiosen Jahresstart noch auf? Die beharrliche, aber insgesamt moderate Konsolidierung der letzten Wochen lässt den Optimismus der hiesigen Anleger wieder steigen, während in den USA angesichts der hartnäckigen Seitwärtsphase beim Dow Jones eine größere Verunsicherung herrscht. Auch die Konjunkturdaten geben keine klare Richtung vor.

Sentiment unentschlossen mit bullisher Tendenz

Seit Anfang Dezember 2014 ist der Dow Jones Industrial Index nicht mehr richtig vorwärts gekommen, ein Ausbruchversuch nach oben im Mai ist gescheitert. In Verbindung mit einem wirtschaftlich schwachen ersten Quartal in den USA scheint das die Anleger verunsichert zu haben. In der Erhebung der American Association of Individual Investors ist das neutral gestimmte Lager auf fast 50 % gestiegen - das gab es zum letzten Mal im Jahr 1988. Dass trotz der Seitwärtsphase das Bärenlager nicht signifikant anwächst (zuletzt rund 25 %), zeigt aber auch, dass die Anleger im Prinzip an die Hausse glauben. In Deutschland ist der Prozess schon weiter fortgeschritten, dank der Korrektur beim DAX, die offenbar von vielen als gesund empfunden wird, ist der Anteil der Optimisten beim Börse Frankfurt Sentiment-Index wieder deutlich gestiegen, freilich von niedrigem Niveau aus.

Realwirtschaftliche Daten durchwachsen

Dass insgesamt eine relativ hohe Verunsicherung spürbar ist, liegt nicht nur an den fortwährenden Krisenherden wie Griechenland. Auch die Wachstumsdynamik hat sich insgesamt eingetrübt. Die Einkaufsmanagerindizes aus China und den USA signalisierten zuletzt zwar eine Stabilisierung, allerdings auf niedrigem Niveau. Deutschland hingegen verliert aktuell deutlich an Schwung. Dafür gibt es hoffnungsvolle Signale aus den übrigen großen Volkswirtschaften der Eurozone. In Spanien und Italien ist unter Umständen ein nachhaltiger Aufschwung angelaufen, und auch Frankreich sendet zaghafte Signale für eine Trendwende.

Fazit

Alles in allem werten wir die Konsolidierung am Markt und die Verunsicherung der Investoren positiv, es spricht relativ wenig für ein Ende der Hausse. Wir bleiben unserem DAX-Engagement treu, das uns bislang eine Rendite von 81,7 % beschert hat.
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