"Trumponomics"

Die angestrebte Wirtschaftspolitik Donald Trumps und die (bisherigen) Folgen

29.12.16 16:14 Uhr

Die angestrebte Wirtschaftspolitik Donald Trumps und die (bisherigen) Folgen | finanzen.net

Donald J. Trump ist der designierte 45. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. In seinem Wahlkampf hat Trump auch in der Wirtschaft viele Veränderungen angekündigt: Weg von der Globalisierung und "Make America great again". Doch wie steht der US-Markt dem gegenüber?

In knapp drei Wochen wird Donald Trump als US-Präsident vereidigt. Im Wahlkampf hatte Trump viele Maßnahmen angekündigt, die sehr denen von Ex-Präsident Ronald Reagan ähnelten. Aus dieser angestrebten Wirtschaftspolitik Donald Trumps hat sich bereits der Name "Trumponomics" herausgebildet. Was aber sind Trumps wirtschaftspolitische Ziele genau und wie reagiert der Markt bislang auf den künftigen US-Präsidenten?

Was sind Trumponomics?

Als "Trumponomics" werden die wirtschaftspolitischen Entscheidungen bezeichnet, die Donald Trump trifft. Der Name "Trumponomics" ist an den Nachnamen Trumps sowie das englische Wort für Wirtschaft, Economie angelehnt. Außerdem ist "Trumponomics" eine Anspielung an die "Regonomics", die sich auf die wirtschaftspolitischen Entscheidungen Ronald Reagens bezogen.

Trumps wirtschaftspolitische Ziele

Infrastruktur:

Die Infrastruktur der USA ist vor allem in den ländlichen Gegenden marode und kaputt. Straßen, Brücken und vieles mehr soll unter Trump wieder instandgesetzt werden. Mindestens eine halbe Billion US-Dollar will der neue Präsident investieren.

Sicherheits- und Verteidigungspolitik

Ab dem 20. Januar 2017 ist Donald Trump der Befehlshaber über die wohl stärkste Streitkraft der Welt. Jedoch will sich Trump im Ausland zurückhalten im Vergleich zu seinen Vorgängern Bush und Obama. Vor allem die Terrorbekämpfung soll unter Trump weiter forciert werden. Experten gehen insgesamt von einem Anstieg der Rüstungsausgaben aus.
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Steuersenkungen

Eine der größten Ankündigungen im US-Wahlkampf von Donald Trump waren massiven Steuersenkungen. Was Trump davon aber wirklich umsetzt und wie extrem die Steuersenkungen ausfallen werden, ist noch offen.

Außenpolitik und internationaler Handel

Die Wahl Trumps sorgt auf dem Weltmarkt schon für Anspannung. Die Freihandelsabkommen TTP und TTIP, sowie Nafta sind stark gefährdet. Vor allem auf TTP hat es Trump abgesehen. In einem YouTube-Video meinte der designierte US-Präsident, dass er direkt am ersten Tag seiner Amtszeit das Abkommen kippen will. Damit sieht es auch für das europäisch-amerikanische Freihandelsabkommen TTIP nicht gut aus. Der inländische Markt soll abgeschottet werden. Zölle, der Bau einer Mauer - die Welthandelspolitik Trumps dürfte noch für viel Spannung auf dem Markt sorgen.

Klima und Gesundheit

Förderer der erneuerbaren Energie und Kämpfer gegen den Klimawandel sollten diesen Absatz überspringen. Laut Donald Trump ist der Klimawandel nur eine Lüge und Schwindel. Trump will wieder zurück zur Kohleförderung und will das Pariser Abkommen zum Klimaschutz kippen.
Die wohl größte Pleite für den amtierenden US-Präsidenten Barack Obama war dessen Gesundheitspolitik und das viel kritisierte "Obamacare"-Programm. Hier sollen drastische Reformen zu Beginn der Trump-Amtszeit geplant sein.

Die Wirtschaftspolitik zusammengefasst

Donald Trump schwimmt gegen den Strom. Er lehnt die Globalisierung deutlich ab und will sich um die Wirtschaftspolitik im eigenen Land kümmern. Mit "Make America great again" hat Trump zum Angriff auf das viel kritisierte US-Establishment geblasen. Der designierte US-Präsident will die Expansionen der US-Firmen stoppen und spricht sich für die Rückbesinnung auf die inländische Wirtschaft aus. Auch das angestrebte Stopp der Freihandelsabkommen sorgt international weiterhin für Bauchschmerzen.

So reagiert der US-Markt

Die Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten wurde von vielen Experten der Börse sehr kritisch betrachtet, da die Folgen im Vorhinein als sehr negativ eingestuft wurden. Der US-amerikanische Leitindex Dow Jones ist seit der Präsidentenwahl jedoch um knapp acht Prozent gestiegen und befindet sich derzeit auf einem historischen Allzeithoch. Außerdem erwarten die Experten, dass durch Trumps Politik die inländische Konjunktur angekurbelt wird und auch die Investitionen weiter steigen werden. In einer Umfrage der Nachrichtenagentur Reuters mit 45 Fonds- und Investmentmanagern, haben 45 Prozent gesagt, dass sie weiterhin den US-Aktien vertrauen werden und die Wahl von Donald Trump ihnen Hoffnung auf einen deutlichen Investitionsschub gibt.
Alles in allem ist von der anfänglichen Skepsis des US-Marktes gegenüber Trump derzeit kaum etwas übrig geblieben. Entscheidend wird allerdings auch sein, was Trump von seinen Wahlversprechen und -drohungen wirklich realisiert.

Redaktion finanzen.net

Bildquellen: Tom Pennington/Getty Images, Bill Pugliano/Getty Images