Strom, Flughafen, Impfen: E.ON-Chef Teyssen kritisiert deutsche Risikoscheu - E.ON-Aktie leichter
Der scheidende E.ON-Chef Johannes Teyssen hat beißende Kritik an den Zuständen in Deutschland geäußert.
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"Nichts geht voran. Keine Stromleitungen, kein neuer Flughafen, kein Nichts, auch das Impfen kriegen wir derzeit nicht organisiert", sagte der scheidende E.ON-Chef Teyssen der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (F.A.S). "Hätten wir auf die Sturmflut in Hamburg mit der gleichen Risikoscheu reagiert, dann wäre die Hansestadt wohl ertrunken."
Teyssen legt am Mittwoch seine letzte Bilanz vor übergibt sein Amt Ende des Monats an Nachfolger Leonhard Birnbaum. In seinem Abschiedsinterview bemängelt er "die Zögerlichkeit, die Risikoscheu, die Angst vor notwendigen Veränderungen" im Land. Mehr als das Versagen der politischen Klasse ärgert ihn dabei die generelle Stimmung im Volk. "Nach der Wahl brauchen wir dringend ein Signal der Erneuerung, um wieder zu einer Nation der Erfinder, Pioniere, Gestalter und Macher zu werden".
Als Beispiel für die Mißstände nennt er den Umgang mit "Smart Metern", digitalen Strommessgeräten, welche die Energiewende beschleunigen. Italien führe gerade die dritte Generation davon ein, sagt Teyssen: "In Deutschland stehen wir an der Nulllinie, ein übertriebener Datenschutz und deutsche Gründlichkeit verhindern den Start. Das ist leider typisch. Wir sind heute Weltmeister im Bedenkensuchen. Wir müssen uns mehr zumuten und mehr zutrauen".
DJG/mod
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