thyssenkrupp-Aktie profitiert zwischenzeitlich von Fantasie um Aufzugssparte
Der kriselnde Stahl- und Industriekonzern thyssenkrupp fährt bei seiner Aufzugsparte laut Insidern offenbar zweigleisig.
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Neben einem Börsengang kommt für das Geschäft möglicherweise doch ein Verkauf in Frage, schreibt die Nachrichtenagentur Bloomberg am Montag unter Berufung auf mit der Situation vertraute Personen. So seien mehrere Interessenten an thyssenkrupp herangetreten, die die Sparte entweder ganz oder teilweise übernehmen wollten. Darunter seien Wettbewerber Kone als auch die Finanzinvestoren CVC und KKR.
Dazu seien staatliche Vermögens- und Pensionsfonds ebenfalls interessiert, in die Sparte zu investieren. Das thyssenkrupp-Management wolle nun im Herbst Gespräche aufnehmen. Der Aktie konnte danach deutlich zulegen. Sie gewinnt bis zum Mittag knapp 2 Prozent, in der Spitze legten die Papiere um mehr als 5 Prozent zu. thyssenkrupp, Kone, CVC und KKR wollten sich dazu nicht äußern.
Gleichzeitig treibt der Essener Konzern jedoch auch seinen eigentlich für die Sparte vorgesehenen Pläne für einen Börsengang voran. Es gebe noch keine Entscheidung darüber, wieviel thyssenkrupp bereit wäre zu verkaufen und ob es überhaupt zu formalen angeboten komme, so Bloomberg.
thyssenkrupp will eigentlich die Mehrheit an dem Aufzuggeschäft behalten, weil der Konzern die Mittelzuflüsse zur Finanzierung der hohen Pensionsverpflichtungen verwenden möchte, hieß es aus den Kreisen. Dagegen favorisiere Großaktionär Cevian einen kompletten Verkauf. Die Aufzugsparte von thyssenkrupp gilt als Kronjuwel im Konzern. Analysten taxieren den Wert bei einem Börsengang oder Verkauf auf etwa 15 Milliarden Euro.
So reagiert die Aktie
thyssenkrupp-Aktien haben am Montagnachmittag bis zu 5,5 Prozent auf 12,85 Euro zugelegt, gaben ihre Gewinne anschließend aber wieder ab. Zuletzt standen sie noch 0,12 Prozent höher bei 12,20 Euro. Für Fantasie sorgte die Aufzugssparte des Stahl- und Industriekonzerns. Sie gilt bei Experten als "Kronjuwel" des Konzerns, der sich nach einer strategischen Kehrtwende gerade neu aufstellt.
thyssenkrupp gehören mit einem Verlust von rund 16 Prozent zu den schwächsten DAX-Werten. Ändert sich daran bis September nichts, droht einer aktuellen Studie der US-Bank JPMorgan der Rauswurf aus dem deutschen Leitindex DAX.
FRANKFURT/ESSEN (dpa-AFX)
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