Evergrande-Investoren besorgt: Steht der Immobilienriese vor einem "unkontrollierten Zusammenbruch"?
Der chinesische Immobilienriese Evergrande steckt in einer tiefen Krise, die negativen Nachrichten mehren sich. Experten befürchten nun sogar einen "unkontrollierten Zusammenbruch".
Werte in diesem Artikel
• Evergrande-Anleiheinvestoren besorgt
• Geplante Umschuldung abgesagt
• Experten erwarten "katastrophale Auswirkungen"
Die Krise um Chinas strauchelnden Immobilienentwickler Evergrande ebbt nicht ab. Nachdem es kürzlich zu Festnahmen, unter anderem von Gründer Hui Ka Yan, gekommen war, wurde der Handel der Evergrande-Aktie in Hongkong Ende September zeitweise erneut ausgesetzt. Anfang Oktober wurde der Handel wieder aufgenommen, doch die Hiobsbotschaften reißen nicht ab.
Evergrande war 2021 in Zahlungsverzug geraten und gilt nach wie vor als der am höchsten verschuldete Immobilienkonzern Chinas. Bis Juni diesen Jahres hatte das Unternehmen Verbindlichkeiten in Höhe von rund 332 Milliarden US-Dollar sowie tausende unfertige Häuser, wie Business Insider berichtet.
Evergrande kurz vor Liquidation?
Analysten befürchten aufgrund dieser Situation mittlerweile, dass eine Liquidation des Konzerns unausweichlich sei. "Die chinesische Wirtschaft wollte mit ihren Maßnahmen in Bezug auf Evergrande den Markt stabilisieren", wird Professor Steve Tsang, Direktor des China Institute an der SOAS Universität in London von der Freitag zitiert. "Aber die Verhaftung von Hui wird die Situation für Evergrande und damit auch für den Immobiliensektor mit ziemlicher Sicherheit verschlechtern."
Gläubiger warnen vor "katastrophalen Auswirkungen"
Daneben äußerten sich zahlreiche Evergrande-Investoren, die insgesamt mehr als sechs Milliarden US-Dollar an Anleihen des angeschlagenen Immobilienentwicklers halten, kürzlich in einem Brandbrief ebenfalls äußerst besorgt, wie Reuters und das Wall Street Journal berichten. Sie befürchten, dass der chinesische Immobilienriese bald mit großen Schwierigkeiten konfrontiert werden könnte. Dies dürfte dann auch der restliche Immobilienmarkt Chinas zu spüren bekommen. Die Gläubiger warnen vor "katastrophalen Auswirkungen" auf die Wettbewerber.
Die Tatsache, dass eine für den vergangenen Monat geplante Umschuldung von 19 Milliarden US-Dollar kurzfristig abgesagt wurde, lässt die Sorgen weiter wachsen. Als Grund wird von regulatorischen Hürden ausgegangen. "Dies wird wahrscheinlich zum unkontrollierten Zusammenbruch des Konzerns führen", warnten die Anleihegläubiger. Zudem äußerten sie Zweifel an den Bemühungen von Evergrande, die Aufsichtsbehörden angesichts der geschäftlichen Turbulenzen und der steigenden Schulden für sich zu gewinnen.
Besteht noch Hoffnung?
Die Investoren raten Evergrande nun, einen Deal mit den Aufsichtsbehörden anzustreben und die Umstrukturierung durchzuführen, berichten das Wall Street Journal und Reuters. "Nur so kann die Unsicherheitswolke rund um die regulatorischen Fragen aufgelöst werden. Bis dahin geht man davon aus, dass die China Evergrande Group bei der nächsten Liquidationsverhandlung am 30. Oktober 2023 liquidiert wird", heißt es in dem Brandbrief.
Im August diesen Jahres hatte Evergrande Insolvenzschutz beantragt. Sollten die Aufsichtsbehörden dem Deal allerdings nicht zustimmen, würde dies "jede Offshore-Umstrukturierung chinesischer Immobilienunternehmen zu einer unmöglichen Mission machen", so die Investoren.
Es bleibt also weiterhin spannend rund um die Krise bei Evergrande.
Redaktion finanzen.net
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