"Diskussionsgrundlage"

NRW-Wirtschaftsminister unterstützt Liberty-Angebot für thyssen-Stahlgeschäft - Aktie macht Boden gut

20.11.20 16:27 Uhr

NRW-Wirtschaftsminister unterstützt Liberty-Angebot für thyssen-Stahlgeschäft - Aktie macht Boden gut | finanzen.net

Im Ringen um die Zukunft des Stahlgeschäfts von thyssenkrupp hat NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) das Übernahmeangebot des britischen Konkurrenten Liberty Steel begrüßt.

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"Das ist eine brauchbare Diskussionsgrundlage", sagte er der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Sein erster Eindruck aus einem intensiven Gespräch mit Sanjeev Gupta, dem Unternehmenschef und Eigentümer, sei positiv. "Er hat ein gut begründetes Konzept präsentiert, das sehr stark von der Transformation zu grünem Stahl geleitet wird. Es scheint so, als könnten sich thyssenkrupps Stahlgeschäft und seine Werke anderswo in Europa gut ergänzen".

Pinkwart schloss eine direkte Beteiligung des Landes aus. Die Auflagen dafür seien so hoch, "dass sie praktisch kaum in Frage kommt". Der Minister mahnte gegenüber der Zeitung mehr Tempo bei der Sanierung und beim Umbau zum grünen Stahl an. "Bei thyssenkrupp ist in den letzten Jahren leider nicht alles gut gelaufen, so dass der Handlungsdruck nun umso größer ist. Der Umbau hin zu grünem Stahl wird sehr viel schneller kommen müssen als viele denken."

thyssenkrupp hatte am Donnerstag angekündigt, im Frühjahr über die Zukunft des Stahlgeschäfts zu entscheiden. Dann werde der Konzern erklären, ob er das Geschäft allein oder mit einem Partner vorantreiben werde, so Vorstandschefin Martina Merz.

thyssenkrupp machen Boden gut - Stahlgeschäft im Blick

Die Aktien von thyssenkrupp haben am Freitag ihre Kursverluste vom Vortag mehr als ausgeglichen. Sie hatten bereits im späten Handel am Donnerstag ihr hohes Minus von zeitweise fast zehn Prozent merklich eingedämmt. Am Freitag gewinnen sie via XETRA zeitweise 4,54 Prozent auf 4,95 Euro. Dies reichte für den Spitzenplatz im moderat vorrückenden MDAX der mittelgroßen Werte.

thyssenkrupp hatte am Vortag einen Milliardenverlust präsentiert und eine Verschärfung des Sparkurses angekündigt. Der schwedische Großaktionär Cevian forderte weitere Anstrengungen bei der Sanierung. "Bisher ist noch nicht genug passiert", sagte Cevian-Partnerin Friederike Helfer, die bei dem kriselnden Industriekonzern im Aufsichtsrat sitzt.

Im Mittelpunkt steht nun zunehmend die Zukunft der höchst defizitären Stahlsparte, an der vor etwa einem Monat der britische Konzern Liberty Steel Interesse angemeldet hatte. Nordrhein-Westfalens Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) brachte am Freitag der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" gegenüber zum Ausdruck, dass er das Interesse der Briten positiv werte. Es sei eine "brauchbare Diskussionsgrundlage".

Kam am Vortag am Markt der Ausblick auf das Geschäftsjahr 2020/21 nicht gut an, äußerte sich nun das Bankhaus Metzler nicht ganz so pessimistisch. Die Ziele erschienen eher vorsichtig formuliert, schrieb Analyst David Varga in seiner aktuellen Studie. Wegen anhaltend hoher Restrukturierungsaufwendungen und höherer Pensionsrückstellungen senkte er zwar sein Kursziel von 8,40 auf 8,10 Euro, sieht das aktuelle Kursniveau aber offenbar als nicht gerechtfertigt an. Varga blieb bei seiner "Buy"-Empfehlung für thyssenkrupp.

Er habe den Eindruck, dass sich das dynamisch verbessernde Preisumfeld im europäischen Stahlmarkt im Ausblick noch nicht widerspiegele, fuhr Varga fort. Ferner könnten die Essener über Verkäufe von Unternehmensbereichen bisher verborgen gebliebenes Wertpotenzial freisetzen. Mit einem Plus von 4,1 Prozent schwammen die Papiere des Stahl-Wettbewerbers Salzgitter am Freitag im Kielwasser von thyssenkrupp.

Commerzbank-Analyst Ingo-Martin Schachel hält die auf den Weg gebrachten Spar- und Restrukturierungsmaßnahmen zur Stärkung der Profitabilität für notwendig. thyssenkrupp habe aber noch harte Arbeit vor sich.

(Dow Jones / dpa-AFX)

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Bildquellen: thyssenkrupp AG

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