"Defizite" bei Untersuchung

Conti-Aktie schließt tiefrot: Ermittlungen gegen Ex-Manager von Continental im Abgasskandal

18.11.21 17:52 Uhr

Conti-Aktie schließt tiefrot: Ermittlungen gegen Ex-Manager von Continental im Abgasskandal | finanzen.net

Vor dem Hintergrund des Diesel-Abgasskandals bei Volkswagen hat die Staatsanwaltschaft Hannover ihre Ermittlungen im Fall des Zulieferers Continental ausgeweitet.

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Wegen des Verdachts auf Beihilfe zum Betrug, Untreue sowie einer möglichen vorsätzlichen Aufsichtspflichtverletzung wird gegen drei frühere Conti-Spitzenmanager ermittelt, wie die Justizbehörde am Donnerstag mitteilte. Zuvor hatte die "Wirtschaftswoche" berichtet. Continental kommentierte den Vorgang mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen nicht.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft gab es in der vergangenen Woche Durchsuchungen in der Compliance-Abteilung von Conti sowie in der privaten Wohnung eines Mitarbeiters. Am Mittwoch seien zudem Unterlagen in einer Kanzlei in Frankfurt sichergestellt worden, die Conti mit einer internen Untersuchung beauftragt habe. Die Frage, ob auch Zulieferer von Volkswagen etwas von den Dieselmanipulationen gewusst haben könnten, steht bereits seit Jahren im Raum.

Dem Bericht der "Wirtschaftswoche" zufolge richten sich die Ermittlungen nun unter anderem gegen den langjährigen Conti-Finanzvorstand Wolfgang Schäfer, dessen Abgang der Dax (DAX 40)-Konzern am Mittwochabend verkündet hatte. Für eine Stellungnahme dazu war Schäfer am Donnerstag zunächst nicht zu erreichen. Continental hatte die Trennung damit begründet, dass im Rahmen der Prüfung einer möglichen Mitverantwortung für das Entstehen von "Dieselgate" durch illegale Abschalt-Software "Defizite bei der andauernden Aufklärung" zutage getreten seien.

So reagierte die Conti-Aktie

Die Trennung vom Finanzchef hat die Anleger von Continental am Donnerstag verunsichert. Nachdem die Titel des Autozulieferers seit Anfang Oktober von 90 Euro ausgehend bis nahe an die 112-Euro-Marke gestiegen waren, folgte nun ein Kursrutsch bis auf 104,30 Euro. Letztendlich verloren die Titel im XETRA-Handel 3,05 Prozent auf 107,40 Euro.

Die Nachricht vom Aus für den Finanzchef sei eindeutig negativ und führe zu Unsicherheit, schrieb der Warburg-Analyst Marc-Rene Tonn in einer ersten Reaktion. Wie Continental zur Begründung des Schrittes weiter mitteilte, waren "Defizite bei der andauernden Aufklärung" zutage getreten. "Da Schäfer nicht für die Technologie-Bereiche zuständig war, kam er möglicherweise zu Fall, weil er das Ressort Compliance, Law and Intellectual Property verantwortete", vermutet Frank Schwope von der NordLB.

Analyst Alexander Wahl vom Analysehaus Stifel kommt zu dem Schluss, der Abgang des Managers könnte bei Investoren Sorgen hinsichtlich möglicher finanzieller Belastungen durch eine Ausweitung des Dieselskandals wecken. Zudem gehe es wohl insbesondere um Produkte der abgespaltenen Conti-Antriebstochter Vitesco Technologies. Der Vitesco-Kurs sackte am Donnerstag um 5,03 Prozent auf 47,20 Euro ab.

Die DZ Bank nahm die Nachricht zum Anlass, um die bisherige Kaufempfehlung für Continental aufzugeben. Analyst Michael Punzet hält anhaltend negative Nachrichten zu den Ermittlungen für möglich - und sieht darin eine drohende Belastung für die Anlegerstimmung.

HANNOVER (dpa-AFX)

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