GfK: Konsumklima erholt sich
In Deutschland herrscht nach den jüngsten Einschätzungen zum Konsumklima eine "konjunkturelle Aufbruchstimmung".
Die Konsumforscher der GfK ermittelten für Juni einen Anstieg ihres Indikators zum Konsumklima auf minus 7,0 von revidierten minus 8,6 Punkten im Vormonat. Zunächst hatten sie für Mai noch einen Wert von minus 8,8 Zählern berichtet. Die Erholung im Juni fällt aber weniger kräftig aus als erwartet, denn die von Dow Jones Newswires befragten Ökonomen hatten auf Basis der ursprünglichen Zahlen eine Zunahme auf minus 5,0 Zähler angenommen.
"Die Stimmung der Verbraucher zeigt im Mai mehr Licht als Schatten", betonte GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl aber. Die Konjunktur- und Einkommenserwartungen hätten zugelegt. Der Indikator Konjunkturerwartung markiere nach einem Plus von knapp 34 Punkten mit 41,1 Zählern den höchsten Wert seit mehr als drei Jahren. Im Sog sprunghaft angestiegener Konjunkturaussichten lege die Einkommenserwartung um 10,2 auf 19,5 Punkte zu. Dagegen erleide die Anschaffungsneigung nach drei Anstiegen in Folge moderate Einbußen um 7,3 Zähler auf 10 Punkte.
"Wir lassen die dritte Welle mehr und mehr hinter uns, die Inzidenzen sinken seit einigen Wochen signifikant", betonte Bürkl. "Und auch beim Impfen machen wir große Fortschritte." Als Folge daraus seien Öffnungen und eine Abkehr vom strengen Lockdown möglich. "Dies beflügelt momentan in erster Linie den Konjunkturoptimismus und sorgt für konjunkturelle Aufbruchstimmung."
Der sprunghafte Anstieg der Konjunkturaussichten nähre zudem die Hoffnungen, dass mit Verzögerung in der zweiten Jahreshälfte auch die Konsumstimmung mehr davon profitieren werde und sich der private Konsum erholen könne. Im Augenblick werde die deutsche Wirtschaft in erster Linie durch die positive Exportentwicklung gestützt, speziell im Waren- und Dienstleistungsverkehr mit China und den USA.
DJG/ank/sha
NÜRNBERG/BERLIN (Dow Jones)
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