QIAGEN enttäuscht zum Jahresende - Aktie bricht ein
Beim Laborzulieferer QIAGEN ist das Geschäft zum Jahresende etwas schlechter gelaufen als erhofft.
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Zudem fiel der Ausblick etwas pessimistischer aus als Experten erwartet hatten. Am Aktienmarkt sorgte das für einen Kursrutsch. Der Börsenwert des TecDAX-Schwergewichts fiel um rund 12 Prozent auf knapp 5 Milliarden Euro. Das ist der tiefste Stand seit fast einem Jahr.
Neben dem schwächer als erwarteten Geschäft drückt weiter der starke Dollar auf das bilanzierte Ergebnis. Dank neuer Angebote soll sich das Wachstum aber im laufenden Jahr wieder beschleunigen. Beim um Wechselkurseffekte bereinigten Umsatz werde 2016 ein Anstieg um etwa 6 Prozentpunkte erwartet, teilte das auf Testverfahren für den Nachweis von Krankheiten spezialisierte Unternehmen am Sonntagabend in Venlo mit.
2015 habe das Umsatzplus im Vergleich zum Vorjahr den vorläufigen Zahlen zufolge bei drei Prozent gelegen und damit etwas unter dem zuletzt angepeilten Plus von vier Prozent. Inklusive der Folgen des starken Dollar ging der Umsatz um fünf Prozent auf etwa 1,28 Milliarden Dollar (1,17 Mrd Euro) zurück. Von Bloomberg befragte Experten hatten etwas mehr prognostiziert. Auch beim Blick auf das laufende Jahr hatten die meisten Analysten mit etwas optimistischeren Aussagen gerechnet.
Zudem blieb der Gewinn im vergangenen Jahr unter den Erwartungen des Unternehmens. Der um Währungseffekte bereinigte Gewinn je Aktie (EPS) sei zwar von 1,00 Dollar im Jahr 2014 auf 1,13 bis 1,14 Dollar gestiegen, Ende Oktober hatte QIAGEN allerdings noch einen Anstieg auf bis zu 1,16 Dollar in Aussicht gestellt. Im laufenden Jahr soll der Anstieg beim um Währungseffekte bereinigten Gewinn je Aktie im Rahmen des Umsatzanstiegs liegen.
Qiagen hatte Ende Oktober bereits bei der Vorlage der Zahlen für das dritte Quartal den Markt enttäuscht. Der Aktienkurs konnte sich seitdem zwischenzeitlich zwar deutlich von den Rückschlägen nach Bekanntgabe des Neun-Monats-Ergebnisses erholen, geriet aber in der vergangenen Woche wie der Gesamtmarkt wieder unter Druck. Mit dem Kursrückgang vom Montag summiert sich das Minus in den ersten Handelstagen des Jahres auf fast 18 Prozent.
Die QIAGEN-Aktie gerät deutlich unter Druck und verliert im Xetra-Handel am Montag zwischenzeitlich rund 12 Prozent. Von positiveren Signalen für das laufende Jahr ließen sich die Anleger nicht besänftigen. Dank neuer Angebote soll sich das Wachstum wieder beschleunigen.
Für den Commerzbank-Analysten Daniel Wendorff klingt der Ausblick zwar nicht schlecht. Eine nennenswerte Steigerung der Profitabilität hält der Experte aber für unwahrscheinlich. Aktuelle Wechselkurse bedeuteten zudem anhaltenden Gegenwind, so dass seine Ergebnisschätzung ein Rückschlagsrisiko von rund 6 Prozent habe. Sein Modell will Wendorff nach einer Investorenveranstaltung Mitte Januar überarbeiten.
Auch Scott Bardo von der Berenberg Bank äußerte sich enttäuscht über das schwache vierte Quartal und den Ausblick für 2016. Besonders negativ hob er hervor, dass das Gewinnwachstum lediglich "in etwa
dem Umsatzwachstum entsprechen" solle. Seiner Rückfrage beim Management zufolge sei dies auf höhere Investitionen zurückzuführen. Moderat positive Margeneinflüsse würden zudem durch eine höhere Steuerquote abgefangen.
VENLO (dpa-AFX)
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