IAG-Aktie bricht ein: British-Airways-Mutter IAG fliegt Milliardenverlust ein
Die British-Airways-Mutter IAG hat wegen der Coronavirus-Krise einen milliardenschweren Verlust im ersten Quartal eingefahren und erwägt den Abbau von bis zu 12 000 Stellen.
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Da es voraussichtlich Jahre brauche, bis die Passagiernachfrage wieder das Niveau von 2019 erreiche, will das Unternehmen mit Gewerkschaften über eine Restrukturierung sprechen. Es gehe zunächst um Vorschläge für Gespräche, teilteInternational Consolidated Airlines am Dienstag in London mit. Doch dürften die meisten von zuletzt rund 45 000 Mitarbeitern betroffen sein.
In einem Brief an die Belegschaft schrieb British-Airways-Chef Alex Cruz: "In den letzten Wochen haben sich die Aussichten für die Luftfahrtindustrie weiter verschlechtert und wir müssen jetzt Maßnahmen ergreifen." Man habe in der 100-jährigen Unternehmensgeschichte schon viele Krisen überstanden. "Wir müssen auch diese Krise selbst überwinden", betonte Cruz.
Der um Sondereffekte bereinigte Verlust betrug zwischen Januar und März 535 Millionen Euro, wie IAG mitteilte. Ein Jahr zuvor hatte das Unternehmen noch einen operativen Gewinn von 135 Millionen Euro gemacht. Zum Ergebnis unterm Strich gab es zunächst keine Angaben. Im laufenden zweiten Quartal dürfte der Verlust noch bedeutend höher ausfallen, warnte IAG. Zusätzlich zum operativen Verlust falle aktuell für Währungs- und Kerosinpreissicherungsgeschäfte eine Belastung von 1,3 Milliarden Euro an, hieß es weiter.
Der Konzernumsatz sank in den ersten drei Monaten im Jahresvergleich um 13 Prozent auf 4,6 Milliarden Euro. Detaillierte Zahlen will der Konzern am 7. Mai vorlegen. Ende März habe der Konzern Finanzmittel von 9,5 Milliarden Euro zur Verfügung gehabt, davon 6,95 Milliarden Euro als Barmittel. Zu IAG gehören neben British Airways auch die Fluggesellschaften Iberia, Vueling, Aer Lingus und Level.
British Airways hatte wegen der Corona-Krise bereits Anfang April Zehntausende Mitarbeiter freigestellt. Die Airline hat etwa 4500 Piloten und 16 000 Mitarbeiter im Kabinenbereich. Hinzu kommen noch Bodenpersonal und Technik. Die Pilotengewerkschaft Balpa kündigte an, für den Erhalt jedes einzelnen Arbeitsplatzes zu kämpfen.
IAG steht mit den Jobabbauplänen nicht alleine da. Auch die skandinavische Airline SAS (SAS AB) und die isländische Fluggesellschaft Icelandair kündigten am Dienstag drastische Einschnitte an. SAS will die Personalstärke im Zuge der Corona-Krise um bis zu 5000 Stellen fast halbieren. Grund dafür sei die gesunkene Nachfrage nach Flügen. Von dem Schritt betroffen sein sollen demnach rund 1900 Vollzeitkräfte in Schweden sowie 1700 in Dänemark und 1300 in Norwegen.
"Covid-19 hat SAS gezwungen, sich einer neuen und beispiellosen Wirklichkeit zu stellen, die nicht nur in den kommenden Monaten, sondern auch in den kommenden Jahren nachhallen wird", erklärte SAS-Chef Rickard Gustafson. Das Unternehmen hatte während der Corona-Krise bereits bis zu 10 000 Angestellte - das sind rund 90 Prozent der Belegschaft - vorübergehend beurlaubt.
Icelandair sieht die Streichung von rund 2000 Stellen vor. Damit reagiere man auf die ernsthafte Situation, die durch die Pandemie für die Flug- und Tourismusbranche entstanden sei. Alle Unternehmensbereiche, vor allem aber die Besatzung, Wartung und der Bodenbetrieb, seien von der Maßnahme betroffen. Icelandair hoffe, den Betroffenen wieder eine Anstellung anbieten zu können, sobald sich die Märkte von der Pandemie erholt hätten, erklärte Unternehmenschef Bogi Nils Bogason. Der Großteil der verbleibenden Mitarbeiter soll demnach in Teilzeit weiterbeschäftigt werden, die Gehälter von Vollzeitkräften werden gekürzt.
In Madrid wird die IAG-Aktie um 7,54 Prozent auf 2,50 Euro eingedampft.
LONDON (dpa-AFX)
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