Leverage-Effekt

Der Leverage-Effekt ist ein Begriff aus der Börsen- und Finanzwelt. Es handelt sich um eine Hebelwirkung ("lever" im Englischen bedeutet „Hebel“), mit der ein Anleger seine Rendite durch den Einsatz fremden Kapitals steigern kann.

Ein Leverage-Effekt liegt etwa dann vor, wenn ein Anleger die Möglichkeit hat, eine Rendite von 10 % zu erzielen. Gleichzeitig hat er die Gelegenheit, sich fremdes Kapital zu 5 % zu leihen.

Wenn er sich nun € 100.000,- leiht und das Geschäft gelingt, erzielt er eine Rendite von € 10.000,-, muss indes nur € 5.000,- an Zinsen bezahlen. Die übrigen € 5.000,- kann er als Gewinn verbuchen. Sie sind aus dem Leverage-Effekt entstanden.

Das Risiko solcher Geschäfte liegt auf der Hand: Falls das Fremdkapital letztlich nicht die erhoffte Rendite abwirft, kann sich die Hebelwirkung umdrehen und dem Anleger können hohe Verluste entstehen. Dies kommt in der Realität oft vor, denn wo es Gewinner gibt, muss es auch Verlierer geben.

Die Debatte um eine höhere Eigenkapitalquote der Banken etwa zeigt, dass der mögliche Leverage-Effekt Banken und Fonds zu riskanten Geschäften verleiten kann, die wiederum in einer Blase münden können.

Der Leverage-Effekt ist ein Instrument, mit der die EU und andere Staaten derzeit versuchen, die Bankenkrise unter Kontrolle zu bekommen. Indem die Leitzinsen sehr niedrig gehalten werden, sollen Banken dazu bewegt werden, untereinander und auch an Unternehmen und Privatpersonen Kredite zu vergeben, um so den Wirtschaftskreislauf in Gang zu halten oder in Schwung zu bringen.

Auch für die verschiedenen EU-Rettungsfonds erhoffen sich die Staaten einen positiven Hebeleffekt, der die Einlagen erhöhen soll.