Hedge-Fonds

Hedge-Fonds sind ein in Verruf geratener Teil des internationalen Finanzwesens. Der Begriff kommt aus dem Englischen, wobei "Hedge" etwa "Absicherung" bedeutet. Hiermit ist gemeint, dass es sich um eine Form des Investments handelt, das versucht, sich gegen Risiken abzusichern ("hedging").

Der erste Hedge-Fonds wurde 1949 in den USA gegründet. Heutige Hedge-Fonds sind indes nicht mehr geneigt, Risiken zu minimieren. Ihr Ziel ist lediglich, Profite zu mehren.

Die Idee eines Hedge-Fonds besteht darin, Geschäfte abzuschließen, die von Währungs- oder Börsenturbulenzen unabhängig Gewinne erbringen.

Daher ist die gängige Strategie eines Hedge-Fonds gekennzeichnet von Leerverkäufen und anderen spekulativen Geschäften: Es wird versucht, den künftigen Verlauf einer Aktie oder eines Rohstoffes abgekoppelt von der gesamten weltwirtschaftlichen Entwicklung abzuschätzen. Ein Hedge-Fonds-Manager muss hier entscheiden, welche Aktie derzeit zu tief gehandelt wird. Er kauft sie dann in großen Mengen ein und stößt sie ab, falls der Kurs wieder ansteigt.

Diese Art von Geschäften ähnelt im Grunde einer Wette, wobei die eingesetzte Geldmenge durch sogenannte Hebel bisweilen unvorstellbare Höhen erreichte.

In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Hedge-Fonds stark angestiegen, wobei viele Fonds auch Verluste gemacht haben, was die Anleger leicht in Schwierigkeiten bringen kann: Solch riskante Geschäfte bergen das Risiko eines Totalverlustes in sich.

Hedge-Fonds haben deshalb einem schlechten Ruf, weil sie bevorzugt anonym agieren. Die meisten solcher Fonds haben ihren angeblichen Sitz in Steuerparadiesen wie den Cayman Islands oder den britischen Virgin Islands, in Europa auch auf britischen Kanalinseln oder Gibraltar. Die Fonds entziehen sich damit der Steuerpflicht in den Ländern, in denen sie ihre Aktionen ausüben und können zudem faktisch in ihrem Tun nicht kontrolliert werden.