Rohstoffe als Geldanlage
Rohstoffe sind knapp. Rohstoffe sind begehrt. Der Rohstoffhunger der sogenannten Schwellenländer ist gewaltig. China z. B. importiert fast die Hälfte des weltweit nachgefragten Kupfers. Wer Rohstoffe als Geldanlage nutzt, kann daher im Allgemeinen sicher sein, eine gute Anlage gemacht zu haben. Doch taugen nicht alle Rohstoffe als Geldanlage. Während einige dafür besonders gut geeignet sind, sollte der Anleger bei anderen Rohstoffen Vorsicht walten lassen.
Kohle ist als Rohstoff in Deutschland nahezu in Vergessenheit geraten. Die Industrialisierung der Schwellenländer verschlingt jedoch immer noch Unmengen an Kohle. Die Kohlepreise sind gestiegen und werden auf lange Sicht auch voraussichtlich weiter steigen. Lohnenswert sind daher Investmentfonds aus Papieren der Branche sowie Aktien von Minengesellschaften oder Zertifikate, die sich direkt auf den Kohlepreis beziehen.
Stahl wird allein von China in gigantischen Mengen nachgefragt. Die Aktien weltweit operierender Stahlunternehmen steigen kontinuierlich und sind daher ein gutes Investment aus der Rohstoffbranche.
Öl ist ein weiterer Rohstoff, der von Chinas boomender Wirtschaft mit unermesslichem Durst konsumiert wird. Der Ölpreis wird daher aller Voraussicht nach weiter klettern, ebenso wie die Aktien der großen Raffinerien.
Das gleiche gilt für Kupfer und Beton. Die Lieferanten der aufstrebenden Schwellenländer können mit dauerhaften Gewinnzuwächsen rechnen. Wer an diesen Lieferanten beteiligt ist, auch. Diese Rohstoffe sind als Geldanlage zu empfehlen.
Gold ist das Edelmetall schlechthin. Sein Geld in Gold anzulegen gilt als konservativ und einfallslos. Aber konservativ heißt in diesem Fall nicht rückständig, sondern bewährt: Denn der Goldpreis steigt kontinuierlich in allen Papierwährungen. Daher ist der Kauf von physischen Gold oder von Zertifikaten oder ETCs auf den Goldpreis eine relativ sichere Geldanlage.
Silber unterliegt stärkeren Kursschwankungen als Gold. Das liegt an den Konjunkturhochs und -tiefs, denn Silber ist auch ein Industriemetall. Wer Rohstoffe als Geldanlage nutzen will, muss beim Silber starke Nerven haben. Wer mit Zertifikaten auf den Silberpreis spekuliert, kann von den Kursentwicklungen bei Silber trotzdem profitieren.
Agrarrohstoffe sind als Geldanlage ebenfalls in Betracht zu ziehen. Mais wird aufgrund der amerikanischen Ethanol-Produktion dauerhaft im Preis steigen. Grundsätzlich gilt, dass der Maispreis - dies gilt für jedes Getreide - während der Ernte am niedrigsten liegt. Weizen und Sojabohnen sind weitere wichtige Agrarrohstoffe. Sie eignen sich aufgrund jahreszeitlicher Preisschwankungen eher für kurzfristige Investitionen. Diese Rohstoffe sind als Geldanlage aufgrund unsicherer Preisentwicklung riskant. In Agrarrohstoffe können private Investoren nicht direkt investieren, sondern sollten, bei Entscheidung für ein Investment in diese Rohstoffe, mit Zertifikaten auf die Preisentwicklung spekulieren.