Optionsscheine kaufen
Ein Geldanleger, der Optionsscheine kaufen möchte, bekommt die meisten Informationen bei seiner Bank oder einem Direktbroker und kann dort auch den Kaufauftrag aufgeben. Da Optionsscheine aber aufgrund ihres Konstruktionsprinzips schneller auf Marktveränderungen reagieren, sollte sich der Anleger vor dem Kauf eine fundierte Meinung bilden. Geht der Anleger davon aus, dass eine Aktie oder der Markt steigt, dann kauft er eine Kaufoption oder einen sog. "Call"-Optionsschein.
Wie findet der Anleger den passenden Optionsschein
Optionsscheine kaufen sollte sehr gut durchdacht sein. In einem ersten Schritt sollte sich der Anleger darüber klar sein, dass Optionsscheine einen erheblichen Hebel besitzen. Dies bedeutet, dass der Anleger 1:1 an der Kursentwicklung eines Wertpapiers teilhat. Da der Optionsschein aber einen günstigeren Kurs bzw. Kaufpreis als die Aktie selbst hat, kann er pro eingesetztem Euro mehr des zugrundeliegenden Gesamtwertes bewegen. Dies hat zur Folge, dass sich Kursänderungen überproportional auswirken. Im Extremfall kann der Optionsschein auch ein Totalverlust sein, wenn der Anleger beispielsweise auf einen fallenden Kurs setzt und ein ganz bestimmter Wert - wie dies in manchen Boomphasen der Fall sein kann - von Rekord zu Rekord eilt. Der Anleger trifft seine Entscheidung, ob er auf einen steigenden Kurs setzt und eine Kaufoption bzw. einen Call kauft oder ob er mit einem Marktabschwung oder dem Kursverlust bei einer Aktie rechnet. Dann ist die Verkaufsoption (auch Put genannt) die richtige Entscheidung.
Die Auswahl des passenden Optionsscheines
In diversen Internetportalen bei Direktbrokern oder auch Kursinformationsdiensten finden sich alle gehandelten Optionsscheine. Diese sind übersichtlich in einer Liste sortiert und nach Marktmeinung getrennt, so dass Optionsscheine kaufen ein transparenter Vorgang ist. Zu jeder Laufzeit und zu jedem Basiskurs gibt es Optionsscheine, die verschiedene Banken herausgeben. Jeder Optionsschein hat dann eine Wertpapierkennnummer (WKN). Unter Angabe dieser WKN ist Optionsscheine kaufen möglich. Dazu wird das normale Ordersystem der Bank oder des Direktbrokers genutzt. Der Optionsschein wird in das Wertpapierdepot eingebucht und kann dann wieder bei der Bank oder dem Direktbroker verkauft werden.
Beim Optionsscheine kaufen verbindet sich hohe Renditechance mit Risiko. Allerdings ist die Preisgestaltung des Optionsscheines etwas kompliziert. Der Optionsschein hat mehr als nur einen inneren, kalkulatorischen Wert. Berechtigt dieser im Verhältnis 1:1 zum Kauf einer Aktie - beispielsweise zum Kurs 100 - und ist der Börsenwert derzeit 5 Euro, so ist der innere Wert 5 Euro. Dann möchte der Herausgeber sein Risiko abgegolten wissen. Denn wenn die Aktie um 10 Euro während der Laufzeit steigen würde, dann würde der Optionsschein ebenso um 10 Euro steigen. Dieser Aufschlag ist umso höher, je länger die Restlaufzeit des Optionsscheines ist. Dieser Bestandteil wird Zeitwert genannt. Je schneller sich die Märkte bewegen, umso riskanter wird die Herausgabe eines Optionsscheines für den Anbieter. Deshalb wird es über den inneren Wert und den Zeitwert hinaus meist auch noch einen Risikozuschlag geben.
Optionsscheine kaufen funktioniert also ähnlich wie der Kauf einer Aktie oder eines anderen Wertpapiers. Allerdings sollte der Anleger sich genau informieren, da das Risiko und die Volatilität von Optionsscheinen wesentlich höher sind.