Mittelstandsanleihen kaufen
Diese festverzinslichen Wertpapiere über unterschiedliche Laufzeiten, die als Schuldverschreibung von mittelständischen Unternehmen aufgelegt werden, gibt es erst seit wenigen Jahren. Die Möglichkeit, Mittelstandsanleihen zu kaufen und zu handeln, steht auch Privatpersonen offen. Handelsplätze sind separate Plattformen bei deutschen Börsen, wie beispielsweise das Segment BondM der Stuttgarter Börse. Eine Mittelstandsanleihe bedeutet, dass dem Inhaber die geleistete Einlage als Nennbetrag zu einem festgelegten Termin zurück und die für die Laufzeit festgelegten Zinsen jährlich ausgezahlt werden müssen.
Warum Mittelstandsanleihen?
Bis vor wenigen Jahren war diese Form der Liquiditätsbeschaffung im Wirtschaftssektor nur großen Unternehmen vorbehalten, doch die angespannte Situation bei der Kreditvergabe an den Mittelstand hat diese alternative Finanzierungsform für mittelständische Unternehmen notwendig und sinnvoll gemacht. Sie können auf diesem Wege Vorhaben finanzieren, ohne die bankenüblichen Sicherheiten nachweisen und eine Einmischung in die Geschäftsführung fürchten zu müssen. Für Anleger, die Mittelstandsanleihen kaufen, bieten die relativ hohen Zinsen einen großen Anreiz. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass mittelständische Unternehmen nicht als AG auftreten müssen, um Anleihen aufzulegen, das funktioniert auch als GmbH oder Einzelunternehmen. Wichtig ist das Projekt, das durch die jeweilige Plattform geprüft und in eine Risikoklasse eingestuft wird. Die Ratings durch Agenturen sind auch hier umstritten und nur als Anhaltspunkt zu betrachten.
Was ist zu beachten?
Mittelstandsanleihen zu kaufen, bedeutet Geld an ein mittelständisches Unternehmen für eine bestimmte Zeit zu einem festgelegten Zinssatz, den allein der Markt bestimmt, zu verleihen. Anhand von Ratings oder Bewertungen, die die handelnden Plattformen vornehmen, erhält der Anleger zumindest eine grobe Einschätzung des Risikos. Auch hier gilt: Je höher die angebotenen Zinsen sind, desto höher ist auch das Risiko eines Totalverlustes, der bei einer Insolvenz entstehen würde. Allerdings erfreuen sich diese Wertpapier großer Beliebtheit, da hier noch gute Zinserträge möglich sind. Anleger sollten daher, bevor sie Mittelstandsanleihen kaufen, das Unternehmen und das zu finanzierende Vorhaben genau prüfen. Eine clevere Risikostreuung, also von verschiedenen Firmen in kleineren Volumina Mittelstandsanleihen zu kaufen, ist ebenfalls empfehlenswert. Als Ergänzung konventioneller Anlagen ist es auch für Privatanleger sinnvoll, unter Beachtung des besonderen Risikos Mittelstandsanleihen zu kaufen.
Fazit
Mittelstandsanleihen sind festverzinsliche Schuldverschreibungen, die mittlere und kleine Firmen über spezielle Plattformen an deutschen Börsen mit unterschiedlichen Laufzeiten und Zinszusagen auflegen, um eine alternative Finanzierung zu erhalten. Das Risiko des Totalverlustes besteht, wenn das geplante Vorhaben scheitert. Auf der anderen Seite können Anleger, die Mittelstandsanleihen kaufen, hohe, jährlich auszuzahlende Zinsen erwirtschaften und so ihr Portfolio attraktiv ergänzen.