Lebenshaltungskosten wie Strom & Co immer teurer: Hier können Rentner gut von ihrer Rente leben
Erst letztes Jahr wurde in Deutschland die sogenannte Grundsicherung (von 870 Euro für Alleinstehende) für Rentner beschlossen. Das Konzept soll dazu dienen, Altersarmut zu verhindern - allerdings haben es die Bezieher dieser Grundrente nicht leicht. Laut Statista betrugen die durchschnittlichen Lebenshaltungskosten in Deutschland im Jahr 2017 897 Euro monatlich. Doch auch Rentner, die keine Grundsicherung beziehen, haben keinen großen finanziellen Spielraum: Der Durchschnitt der Altersrente nach 35 Beitragsjahren liegt dem ZDF zufolge monatlich bei 1.106 Euro für Frauen und 1.520 Euro für Männer.
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Deutschlandweite Studie unterscheidet regional
Im Auftrag des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) erstellte die Prognos AG im Jahr 2015/2016 eine Studie über die regionalen Unterschiede in Kaufkraft und gesetzlicher Rente, weil deutschlandweite Durchschnittswerte diese teils signifikanten Unterschiede nicht darstellen können. Da es aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht möglich ist, auf Basis der wohl sonst üblichen Versichertenkostenstichprobe regionale Aussagen über Rentenbezüge zu treffen, berechnete Prognos die Daten im Rahmen der Studie selbst. Basis der Berechnungen sind der regionale Einkommensfaktor und die damit verbundene Höhe der gesetzlichen Rentenversicherung, die Wahrscheinlichkeit für Arbeitslosigkeit derselben Region sowie der dortige Rentenkaufkraftfaktor (hier werden die Lebenshaltungskosten von Rentnern in der Region einbezogen).
Perspektivisch wird das zukünftige Rentnerparadies in Bayern liegen
Ergebnis der Berechnungen: "Gemessen an der Höhe der gesetzlichen Rente und deren Kaufkraft liegen die heutigen "Rentnerparadiese" tendenziell in Ostdeutschland". So leben Rentner der Studie zufolge im Oberspreewald-Lausitzkreis am besten, im Westen Deutschlands ist Recklinghausen finanziell betrachtet der beste Wohnort für Rentner.
Außerdem schreiben die Verfasser der Studie, dass der Landkreis mit maximaler Rentenkaufkraft perspektivisch eher in Bayern nahe der tschechischen Grenze liegen wird - hier liegen wohl eine besonders starke Einkommensentwicklung und ein niedriges Arbeitslosigkeitsrisiko vor. Die Spanne zwischen maximaler und minimaler Kaufkraft liegt im Osten Deutschlands bei 228 Euro (die reichsten Rentner können also 228 Euro mehr ausgeben), im Westen bei 403 Euro. Ob das auch in Zukunft der Fall sein wird, halten die Autoren für fraglich.
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Rentner können auch günstig im Ausland leben
Wichtig ist: Da der Einkommensfaktor in die Berechnungen mit einbezogen wurde, sind diese Ergebnisse der Studie offensichtlich nur aussagekräftig für Personen, die an dem Ort in Rente gehen, an dem sie zuvor gearbeitet haben. Für diejenigen, die das nicht möchten oder können, weil die Lebenshaltungskosten an diesem Ort zu hoch erscheinen - wie es beispielsweise in den laut financescout24 teuersten deutschen Städten München, Stuttgart und Frankfurt am Main der Fall sein könnte - bietet sich ein Umzug an. In diesem Fall lohnt es sich, einen Blick auf die Lebenshaltungskosten in anderen Regionen zu werfen. Am billigsten waren 2019 die Städte Rostock, Halle an der Saale und Magdeburg, im Mittelfeld befanden sich Potsdam, Bochum und Hildesheim.
Auch im Ausland lässt es sich als Rentner wohl gut leben, nur sollte auf das Gesundheitssystem in den verschiedenen Ländern geachtet werden. In den USA beispielsweise können Arztkosten schnell sehr teuer werden, in Österreich hingegen soll das Gesundheitssystem hervorragend auch für Ausländer zugänglich sein. Verhältnismäßig gut leben deutsche Rentner anscheinend in osteuropäischen Ländern wie Bulgarien oder Polen.
Redaktion finanzen.net
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