Canal+-Aktie fällt zweistellig: Vivendi-Spin-off Canal+ verpatzt Börsenstart in London - Vivendi-Aktie springt hoch

16.12.2024 16:18:35

Der französische Medienkonzern Vivendi hat sich in vier Teile aufgespalten. Während die Vivendi-Aktie und zwei der frisch börsennotierten Geschäftsteile am Montag deutlich profitieren können, geht es für das Spin-off Canal+ am ersten Handelstag an der Londoner Börse kräftig abwärts.

• Vivendi spaltet sich auf und bringt Teile an die Börse
• Canal+-Aktie sackt am ersten Handelstag in London ab
• Andere Spin-offs und Vivendi selbst mit besserer Performance

Das Vivendi-Spin-off Canal+ erlebt einen turbulenten ersten Handelstag an der Londoner Börse. Nach einem Eröffnungskurs von 2,90 Pfund fällt die Aktie zeitweise um 19,24 Prozent auf 2,3420 Britische Pfund. Zwar stieg das Papier nach dem Handelsstart zeitweise minimal auf 2,999 Pfund, konnte diesen Kurs jedoch nicht halten. Im Tagestief ging es sogar bis auf 2,1110 Pfund abwärts.

Strategische Neuausrichtung bei Vivendi: Die Hintergründe der Abspaltung

Die Abspaltung von Canal+ ist Teil einer umfassenden strategischen Neuausrichtung des französischen Medienkonzerns Vivendi, der die Aktionäre vergangene Woche im Rahmen der Hauptversammlung zugestimmt haben. Der Medienkonzern wurde somit in vier Geschäftsbereiche aufgespaltet, die alle heute ihr Börsendebüt feiern. Neben dem Pay-TV- und Produktionsunternehmen Canal+, zu dem auch das Filmstudio Studiocanal gehört, wurde auch die Werbeagentur Havas in Amsterdam und der Verlag Louis Hachette Group in Paris an die Börse gebracht.

Diese Börsendebüts verlaufen dabei weit erfolgreicher: Für die Havas-Aktie geht es an der EURONEXT zeitweise um 8,17 Prozent hoch auf 1,9362 Euro, während Papiere der Louis Hachette Group an ihrem ersten Handelstag in Frankreich zeitweise um 25,61 Prozent auf 1,4068 Euro steigen. Auch die Anteilsscheine von Vivendi selbst sind am Montag gesucht: Sie gewinnen an der EURONEXT in Paris zeitweise 36,09 Prozent auf 2,504 Euro.

Ziel der strategischen Aufspaltung von Vivendi ist es laut "IT Boltwise", den einzelnen Unternehmen eine stärkere Fokussierung auf ihre jeweiligen Märkte zu ermöglichen und ihre strategischen Ziele unabhängig voneinander zu verfolgen. "Vivendi litt unter einem Konglomeratsabschlag. Der Wert von Vivendi lag also bei weniger als 10 Milliarden Euro, und die Schätzung für die Summe der Einzelteile war viel höher. Um das Wertpotenzial jedes dieser Vermögenswerte freizusetzen, haben wir uns also aufgespalten", erklärte auch Canal+-CEO Maxime Saada gegenüber "CNBC".

Canal+ als wichtigster Aktivposten - Wertsteigerung erwartet

Die Canal+-Gruppe begann vor 40 Jahren als Abonnement-Fernsehsender in Frankreich und ist laut eigenen Angaben nun eine global agierende Medien- und Unterhaltungsgruppe mit rund 26,8 Millionen Abonnenten weltweit - zwei Drittel davon kommen dabei laut CEO nicht aus Frankreich - und einem Umsatz von 6,2 Milliarden Euro zum Ende des Jahres 2023. Sie galt laut "MarketScreener" als wichtigster Aktivposten von Vivendi. Die Abspaltung und eigenständige Börsennotierung des Medienunternehmens um den Pay-TV-Sender und die Filmproduktion- und Lizenzvermarktung von Studiocanal soll nun dessen Wert erhöhen, was angesichts des aktuellen Börsenkurses jedoch momentan noch nicht so richtig zu klappen scheint. Dennoch kommt Canal+ mit 992 Millionen ausgegebenen Aktien momentan auf eine Marktkapitalisierung von rund 2,46 Milliarden Pfund.

Redaktion finanzen.net

Bildquelle: ERIC PIERMONT/AFP/Getty Images

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