DocMorris-Aktie dennoch tiefer, auch RedCare verliert: E-Rezept bei DocMorris nimmt Fahrt auf - Umsatzplus

21.01.2025 16:25:00

Die Online-Apotheke DocMorris hat im vergangenen Jahr etwas mehr umgesetzt.

Gegen Jahresende zogen die Verkäufe beim E-Rezept in Deutschland deutlich an. Der Konzernumsatz stieg 2024 in Lokalwährungen um 6,7 Prozent auf 1,09 Milliarden Franken, wie DocMorris am Dienstag mitteilte. Im Hauptmarkt Deutschland erhöhten sich die Erträge um 6,9 Prozent auf 1,02 Milliarden Franken. Mit den Zahlen wurden die Erwartungen der Analysten weitgehend erfüllt. DocMorris selber hatte einen Umsatzanstieg zwischen 5 und 10 Prozent in Aussicht gestellt. Der Aktienkurs gab am Vormittag aber etwas nach.

E-Rezepte nehmen Fahrt aus

Fortschritte erzielte Doc Morris im Geschäft mit den E-Rezepten, die per Anfang 2024 in Deutschland für die Arztpraxen verpflichtend eingeführt worden waren. So habe sich das Wachstum im RX-Geschäft vor allem im vierten Quartal deutlich beschleunigt und der Umsatz sei im Schlussquartal um fast 17 Prozent auf 53 Millionen gestiegen, hieß es weiter. Zudem habe sich die Zahl der Neukunden im Vergleich zum Vorjahr verfünffacht.

Nach anfänglichen Verzögerungen bei der DocMorris-Applikation Cardlink sei damit die Wende bei den Rezepteinlösungen geglückt. Alleine im Dezember hätten die Umsätze um 30 Prozent zugelegt. Und in den ersten Wochen des Jahres 2025 habe sich dieser Trend weiter beschleunigt.

Ausblick bestätigt

Die vollständigen Zahlen für 2024 wird DocMorris am 13. März publizieren. Beim bereinigten operativen Ergebnis (EBITDA) wird weiterhin ein Minus von rund 50 Millionen Franken erwartet.

Aktien von Pharmaapotheken unter Druck

Umsatzzahlen von DocMorris haben am Dienstag den Aktien von Online-Apotheken zugesetzt. Im Schweizer Handel verliert die DocMorris-Aktie zeitweise 4,09 Prozent auf 20,64 CHF. Auch die Aktien des Konkurrenten Redcare Pharmacy im XETRA-Handel klar mit 2,81 Prozent auf 117,40 Euro in die Verlustzone. Die Kurse beider Aktien fielen in Richtung ihrer etwa eine Woche alten Zwischentiefs. Teile ihrer Erholung in den vergangenen Handelstagen gingen wieder verloren.

"Das Geschäft mit verschreibungspflichtigen Medikamenten ist zwar im Quartalsvergleich gewachsen, aber dennoch unter den Erwartungen geblieben", kommentierte Jefferies-Analyst Martin Comtesse die DocMorris-Zahlen. Abgesehen von dieser "enttäuschenden Entwicklung" habe das Wachstum von rezeptfreien Arzneimitteln im vierten Quartal stagniert, da das Management angesichts der angespannten Bilanz Kompromisse bei der Kapitalaufteilung habe eingehen müssen.

Laut einem Händler wächst DocMorris auch im Geschäft mit frei verkäuflichen Produkten langsamer als Redcare Pharmacy. Michael Heider von Warburg Research wollte den größer werdenden Abstand zu dem Konkurrenten aber auch nicht überbewerten. "Obwohl DocMorris kontinuierlich Marktanteile an Redcare Pharmacy verliert, bleibt das Unternehmen eine starke Nummer zwei auf dem europäischen Online-Apothekenmarkt", schrieb er in einem Kommentar.

Nach Heiders Einschätzung spiegelt die längerfristige Kursflaute bei DocMorris eine angespannte Liquiditätssituation wider, denn ganz anders als bei Redcare war der Kurs hier erst kürzlich mit 17,21 Franken auf ein Rekordtief gefallen. Redcare-Aktien dagegen waren im November auf einem Hoch seit 2021 angekommen, von dem die Aktie zuletzt aber auch wieder zurückgefallen ist. Im Kampf um Marktanteile investieren beide Anbieter in ihr Marketing. Dies bereitet den Anlegern Kopfschmerzen.

/tih/bek/jha/

<>

Bildquelle: Ralf Liebhold / Shutterstock.com, Tobias Zeit 2016 / DocMorris

In eigener Sache

ETF- und Aktien-Sparpläne ohne Order­gebühren (zzgl. Spreads)

Vermögensaufbau mit Sparplänen kann so einfach sein. Wechsle zu finanzen.net ZERO und zahle ab sofort keine Order­gebühren mehr (nur markt­übliche Spreads)!

Informiere Dich jetzt und nutze ZERO-Konditionen für Deine Sparpläne!

Weitere News zum Thema