Bundesbank: Deutsches BIP fällt im dritten Quartal etwas
"Das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) dürfte im dritten Quartal 2024 erneut etwas zurückgegangen sein", heißt es im aktuellen Monatsbericht für Oktober. Für das vierte Quartal hält die Bundesbank eine Stagnation für möglich. Eine wirkliche Rezession sei nicht zu erwarten.
Die Bundesbank nimmt an, dass die Industrieproduktion im dritten Jahresviertel spürbar gesunken ist, da sowohl die In- als auch die Auslandsnachfrage nach deutschen Industrieerzeugnissen schwach sei. Auch die Bauproduktion dürfte gesunken sein. "Die Auslandsnachfrage nach deutschen Industrieerzeugnissen erholt sich trotz moderat wachsender deutscher Absatzmärkte derzeit nur leicht. Dies deutet auf anhaltende Probleme mit der Wettbewerbsfähigkeit hin", analysiert die Bundesbank.
Vom privaten Konsum kamen nach ihrer Einschätzung positive, aber schwache Impulse, weil der Konsum nicht mit dem Wachstum der Reallöhne Schritt gehalten habe. "Im vierten Quartal könnte die wirtschaftliche Aktivität aus heutiger Sicht in etwa stagnieren", prognostiziert die Bundesbank.
Auch wenn für die deutsche Wirtschaft weiterhin keine Rezession im Sinne eines deutlichen, breit angelegten und länger anhaltenden Rückgangs der Wirtschaftsleistung zu erwarten sei, stecke sie doch der seit Mitte 2022 anhaltenden Schwächephase fest. Gleichwohl erwarte die Bundesbank keinen deutlichen Rückgang der Beschäftigung.
Die Bundesbank nimmt an, dass die Inflation zum Jahresende hin wieder etwas zunehmen wird. Als Gründe nennt sie Basiseffekte bei Energiepreisen, höhere Inflationsraten bei Nahrungsmitteln aufgrund gestiegener Rohstoffpreise sowie die anhaltend hohe Teuerung im Dienstleistungssektor.
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)
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