Evonik-Aktie schwächer: Evonik bestätigt Ergebnis auf Vorquartalsniveau
Der Spezialchemiekonzern aus Essen verbuchte einen Anstieg des bereinigten EBITDA von 19 Prozent auf 577 Millionen Euro und hielt es wie im Sommer angekündigt auf Vorquartalsniveau. Der Umsatz wuchs leicht um 2 Prozent auf 3,83 Milliarden Euro. Während der Absatz um 5 Prozent stieg, blieben die Verkaufspreise stabil. Wie schon in den Quartalen zuvor profitierte Evonik von strikter Kostendisziplin.
Die verschiedenen Maßnahmen zur Kostensenkung und zur Verschlankung der Organisation dürften im laufenden Jahr zu Einspareffekten in Gesamthöhe von etwa 400 Millionen Euro führen. Dagegen liefen einige zu erwartende Kostensteigerungen, etwa bei Löhnen. Evonik hat im Frühjahr angekündigt, 2.000 seiner weltweit mehr als 33.000 Stellen bis Ende 2026 abbauen zu wollen.
Nach Steuern stand ein Überschuss von 223 Millionen Euro zu Buche. Im Jahr zuvor hatte Evonik nach einer Wertminderung auf das inzwischen verkaufte Geschäft mit Superabsorbern für Babywindeln noch 96 Millionen Euro Verlust eingefahren.
Analysten hatten im Schnitt mit 3,9 Milliarden Euro Umsatz und einem bereinigten EBITDA von 573 Millionen Euro gerechnet.
"Wir liefern das dritte erfreuliche Quartalsergebnis in Folge", sagte Vorstandschef Christian Kullmann. "Das ist umso bemerkenswerter, als dass uns der Gegenwind der Konjunkturkrise kalt ins Gesicht bläst."
Evonik hatte Mitte Juli seine Prognose nach unerwartet guten Zahlen im zweiten Quartal hochgeschraubt. Für das Gesamtjahr wird ein bereinigtes EBITDA von mit 1,9 bis 2,2 Milliarden Euro angestrebt, wie der Spezialchemiekonzern bestätigte. Der Umsatz dürfte zwischen 15 und 17 Milliarden Euro liegen.
JPMorgan sieht Licht und Schatten nach Zahlen
Auch wenn es im abgelaufenen Jahresviertel gewinnseitig etwas besser gelaufen sei als gedacht, könnten die Markterwartungen für das Schlussquartal fallen, schrieb Analyst Chetan Udeshi von der Bank JPMorgan in einer ersten Einschätzung. So habe ein Gespräch mit der Investor Relations-Abteilung nahegelegt, dass sich das Umfeld für den Geschäftsbereich Performance Materials im Verlauf des dritten Quartals verschlechtert habe. Daher erschienen die Markterwartungen für das Schlussquartal für diesen Bereich zu hoch.
Allerdings strebt Evonik schon länger eine Trennung vom Geschäft mit Standardchemikalien der Sparte Performance Materials an, zu der neben dem bereits verkauften Superabsorber-Bereich auch der C4-Verbund rund um petrochemische Zusätze für Kautschuk, Kunststoffe und Spezialchemikalien zählt.
Im XETRA-Handel fällt die Evonik-Aktie zeitweise um 5,35 Prozent auf 19,03 Euro.
DJG/rio/kla
DOW JONES /FRANKFURT (dpa-AFX Broker)
Bildquelle: Jonathan Weiss / Shutterstock.com