BÖRSE AKTUELL: DAX sackt nach jüngstem Fed-Entscheid ab und schließt mit deutlichen Verlusten
Der DAX eröffnete den Donnerstagshandel 0,03 Prozent fester bei 23.295,72 Punkten und fiel anschließend ins Minus. Dabei rutschte er auch unter die runde Marke von 23.000 Punkten. Letztendlich ging er 1,24 Prozent schwächer bei 22.999,15 Zählern in den Feierabend.
Erst am Dienstag hatte das Börsenbarometer mit Blick auf die Bundestagsabstimmung zum Finanzpaket bei 23.476,01 Zählern einen neuen Höchststand erreicht. Den 6. März hatte der DAX bei 23.419,48 Einheiten - mit einem neuen Allzeithoch auf Schlusskursbasis - beendet.
Schon damals war die Aufwärtsbewegung von der Aussicht auf schuldenfinanzierte Investitionen in Milliardenhöhe getrieben worden.
Anleger machten am Donnerstag bei den zuletzt stark gelaufenen deutschen Aktien jedoch verstärkt Kasse. Am Tag vor dem großen Verfall an den Terminbörsen zollte der DAX seiner Rekordrally Tribut.
US-Währungshüter halten Zinsen stabil
Die US-Währungshüter haben am Vorabend die Zinsen wie allgemein erwartet unverändert belassen. Analyst Christian Reicherter von der DZ Bank sprach aber von zahlreichen Unsicherheitsfaktoren, die die Währungshüter mit Blick auf Zinssenkungen in diesem Jahr weiter vorsichtig stimmten. Die Notenbank senkte ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum, während sie die Inflationsprognose anhob. Zudem will sie beim Verkauf ihrer Bestände an Staatsanleihen vom Gas gehen.
Von den Zinssignalen der US-Notenbank Fed, die auf zwei kleine Zinsschritte in diesem Jahr hindeuten, konnte der deutsche Aktienmarkt jedoch nicht profitieren. Laut dem Marktbeobachter Christian Henke vom Broker IG werden die Blicke wieder vermehrt auf die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump gerichtet - und die damit verbundene Gefahr, dass die Fed nur eine Zinssenkung vornimmt oder sogar ganz darauf verzichten könnte.
Analyst Christian Reicherter von der DZ Bank sprach von zahlreichen Unsicherheitsfaktoren, die die Währungshüter weiter vorsichtig stimmten. Laut der Pimco-Ökonomin Tiffany Wilding ist in den Vereinigten Staaten ein "Spagat zwischen steigender Inflation und zunehmenden Rezessionsrisiken" notwendig.
RWE legt Zahlen vor
In Deutschland ist der Donnerstag geprägt von Unternehmenszahlen, unter anderem von RWE. Das Gesamtbild war gemischt mit. Die Jahreszahlen übertrafen die Erwartungen. Dem gegenüber stand aber ein laut Händlern "gedämpfter Ausblick".
Redaktion finanzen.net / dpa-AFX / Dow Jones Newswires
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