Salzgitter-Aktie schwächer: Salzgitter will Kurs ungeachtet einer möglichen Übernahme fortsetzen
"Sollte es zu einem solchen Angebot kommen, würden Vorstand und Aufsichtsrat selbstverständlich im Rahmen ihrer gesetzlichen Pflichten eine begründete Stellungnahme dazu abgeben", sagte Konzernchef Gunnar Groebler bei der Vorlage der endgültigen Neunmonatszahlen am Montag in Salzgitter. "Unser Fokus liegt unvermindert darauf, die angesprochene Wettbewerbsfähigkeit und Resilienz der Salzgitter AG auszubauen und die langfristige Transformation voranzutreiben." Daran werde sich nichts ändern.
Salzgitters zweitgrößter Aktionär GP Günter Papenburg AG erwägt zusammen mit der TSR Recycling GmbH & Co. KG eine Offerte für den Konzern. Details zu einer möglichen Transaktion sind noch offen. Das Land Niedersachsen ist größter Anteilseigner und begegnet dem Ansinnen mit Skepsis. Salzgitter hat ein Transformationsprogramm hin zur CO2-reduzierten Stahlproduktion angestoßen.
Die europäische Stahlbranche leidet derzeit unter erheblichen Verwerfungen - eine schwache Nachfrage trifft dabei auf Billigimporte aus China. Das Unternehmen schrieb daher in den ersten neun Monaten einen Verlust von knapp 198 Millionen Euro, nach einem Gewinn von 194 Millionen ein Jahr zuvor. Salzgitter hatte bereits Ende Oktober vorläufige Zahlen vorgelegt und seine Prognose gekappt. Dies bestätigte der Konzern nun.
Salzgitter-Aktien schwach
Die Aktien von Salzgitter haben am Montag zunächst mit Verlusten auf die endgültigen Neunmonatszahlen des Stahlherstellers reagiert. Zuletzt verlor das Papier via XETRA um 2,25 Prozent zu auf 18,70 Euro.
Nach der Nachricht von Anfang der Vorwoche über ein mögliches Übernahmeangebot waren die Papiere von etwas unter 14 Euro bis auf fast 20 Euro nach oben gesprungen, wo der Kurs nun erst einmal gedeckelt scheint. Die Übernahmespekulationen blieben vorerst der wichtigste Faktor für die Kursentwicklung, schrieb am Montagmorgen Analyst Christian Obst von der Baader Bank. Das zeitweilige Kursminus sieht er als Reaktion auf die Wertberichtigungen und die schwache operative Entwicklung der Niedersachsen.
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SALZGITTER (dpa-AFX)
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