Commerzbank-Aktie dreht ins Minus: Aufsichtsratschef der Commerzbank kritisiert UniCredit-Vorgehen

13.01.2025 16:19:00

Commerzbank-Aufsichtsratschef Jens Weidmann hält nach dem überraschenden Einstieg der Unicredit bei der Frankfurter Bank vergangenen Sommer viel Vertrauensarbeit für notwendig.

"Das ist kein guter Stil", sagte Weidmann dem "Handelsblatt" (Montag). Die Chancen für eine freundliche Übernahme seien deshalb gering. "Das ist wie bei jeder Beziehung: Wenn der Start misslungen ist, wird es schwierig", so der ehemalige Präsident der Bundesbank. "Es bräuchte einiges an Arbeit, um genügend Vertrauen herzustellen und ergebnisoffene Gespräche zu ermöglichen."

Das Mailänder Institut war im Sommer im Zuge eines Anteilsverkaufs Deutschlands überraschend im großen Stil bei der Commerzbank eingestiegen und hatte dann kurz vor Weihnachten verkündet, dass es mittlerweile etwa 28 Prozent der Anteile kontrolliere. Rund 9,5 Prozent der Aktien hält die Unicredit direkt, zudem hat sie sich Zugriff auf 18,5 Prozent durch Finanzinstrumente gesichert. Betriebsrat und Gewerkschaften wehren sich gegen ein mögliches Kaufangebot. Auch die Bundesregierung lehnt das Vorgehen der Unicredit ab.

Die Unicredit hatte schon zuvor angekündigt, eine Genehmigung der Aufseher für eine Commerzbank-Beteiligung von bis zu 29,9 Prozent einzuholen. Das entsprechende Genehmigungsverfahren sei eingeleitet. Ab einem Anteil von 30 Prozent wären die Italiener verpflichtet, ein öffentliches Übernahmeangebot vorzulegen.

Am Montag verliert die Commerzbank-Aktie im XETRA-Handel zeitweise 0,33 Prozent auf 16,71 Euro, nachdem sie am Vormittag noch im Plus gelegen hatte. Papiere der UniCredit stehen an der italienischen Börse zeitweise bei 39,615 Euro um 1,00 Prozent tiefer.

/mis/als

DÜSSELDORF (dpa-AFX)

Bildquelle: Julia Schwager/Commerzbank AG, 360b / Shutterstock.com, Annto / Shutterstock.com

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