Fed-Chef Powell: US-Notenbank kann geduldig abwarten
US-Notenbankvorsitzender Jerome Powell hat erneut eine zurückhaltende Geldpolitik signalisiert.
"Es ist gut, dass wir geduldig abwarten und schauen können, wie die Dinge sich entwickeln", sagte Powell am Donnerstag vor dem "Economic Club of Washington". Es gebe keinen vorgegebenen Pfad für die Zinsen. Die Fed sei jedoch jederzeit bereit, die Wirtschaft falls nötig mit allen Instrument zu unterstützen.
Er verwies erneut auf die Finanzmärkte, die zuletzt pessimistischer geworden seien. Dies liege auch an den Handelskonflikten. Die Märkte seinen pessimistischer als die Fed. Die US-Wirtschaft ist laut Powell robust. Seine größte Sorge sei das schwächere Weltwirtschaftswachstum. Er verwies auf die Abschwächung der Konjunktur in China aber auch in Europa. Daher müsse man sehen, wie sich die Entwicklung der Weltwirtschaft auf die USA auswirken würde. Eine erhöhte Gefahr für eine Rezession in den USA sehe er jedoch nicht.
Powell hatte bereits am vergangenen Freitag eindeutige Signale für eine abwartende Geldpolitik gegeben. Auch andere Fed-Vertreter hatten die Zinserhöhungserwartungen gedämpft. Im Dezember hatte die Fed noch Signale für zwei Leitzinserhöhungen im kommenden Jahr gegeben. US-Präsident Donald Trump hat die Geldpolitik der Fed immer wieder heftig kritisiert. Eine Einladung von Trump zum Gespräch habe er nicht erhalten, sagte Powell. Er würde sie aber akzeptieren.
Mit Blick auf die Inflationsentwicklung zeigte sich Powell wenig besorgt. Die Inflationsrate dürfte sich auch in diesem Jahr in der Nähe des Inflationsziels von zwei Prozent bewegen. Konjunkturelle Schwankungen würden sich wenig auf die Inflation auswirken. Die fest verankerte Inflation sei ein Trumpf für die Fed.
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WASHINGTON (dpa-AFX)
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