Zinsniveau im Blick

Fed-Vize Barr: US-Leitzins "auf oder nahe" richtigem Niveau - Fed-Mitglied Mester für weitere Zinserhöhung

03.10.23 11:18 Uhr

Fed-Vize Barr: US-Leitzins "auf oder nahe" richtigem Niveau - Fed-Mitglied Mester für weitere Zinserhöhung | finanzen.net

Der Fed-Vizepräsident hält nach eigener Darstellung den Leitzins der US-Notenbank für etwa ausreichend.

Der Zins sei "auf oder nahe" einem Niveau, das ausreichend restriktiv sei, um die Inflation auf das Zwei-Prozent-Ziel der Fed zu senken, sagte er am Montag vor dem Forecasters Club in New York. Vermutlich müssten die Zinsen für einige Zeit hoch bleiben, um das Ziel zu erreichen. Fed-Direktorin Michelle Bowman sagte dagegen auf einer Banken-Konferenz, sie würde eine weitere Anhebung des Leitzinses unterstützen, falls die Inflation zu langsam zurückgeht.

Eine eigentlich mit Spannung erwartete Rede von Fed-Chef Jerome Powell brachte dagegen keine neuen Hinweise zum weiteren geldpolitischen Kurs. Er äußerte sich in einer kurzen Eröffnungsrede bei einem Runden Tisch im Bundesstaat Pennsylvania nicht zur aktuellen Geldpolitik oder zu den Wirtschaftsaussichten. Im Kampf gegen die Inflation hat die US-Notenbank Fed die Leitzinsen seit Anfang 2022 von nahe null auf eine Spanne von inzwischen 5,25 bis 5,50 Prozent erhöht.

Fed-Mitglied Mester spricht sich für weitere Zinserhöhung aus

Das Mitglied der US-Notenbank Fed, Loretta Mester, sieht die Notwendigkeit einer weiteren Zinserhöhung bis zum Jahresende im Kampf gegen die hohe Inflation. "Ich fürchte, dass wir den Leitzins in diesem Jahr noch einmal anheben müssen", sagte die Präsidentin der regionalen Notenbank von Cleveland in der Nacht zum Dienstag laut Redetext in Cleveland. Danach sollte das Zinsniveau für einige Zeit auf dem erhöhten Niveau gehalten werden, um die Inflation wieder zurück auf das von der Notenbank anvisierte Ziel von zwei Prozent zu drücken.

Allerdings bekräftigte die Notenbankerin frühere Aussagen aus den Reihen der Fed, dass die Entscheidung über eine Zinserhöhung von der konjunkturellen Entwicklung abhängig sei. Mester verwies auf die Abschwächung der Wirtschaft in China und die Möglichkeit eines ausgedehnten Streiks in der amerikanischen Autoindustrie.

Zuletzt waren US-Konjunkturdaten unerwartet stark ausgefallen, was für die Notwendigkeit einer weiteren Zinserhöhung spricht. Zu Beginn der Woche war bekannt geworden, dass sich die Stimmung in der US-Industrie überraschend stark aufgehellt hat.

Die US-Notenbank Fed hatte bei der jüngsten Zinsentscheidung im September den Leitzins nicht weiter angehoben und stabil in einer Spanne zwischen 5,25 und 5,50 Prozent gehalten.

CLEVELAND (dpa-AFX)

(Reuters) und dpa (AFX)

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