EZB lässt Leitzinsen und Forward Guidance unverändert
Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) hat seine Leitzinsen wie erwartet unverändert gelassen und auch seine Aussagen über die zukünftige Entwicklung von Leitzinsen und Anleihekäufen (Forward Guidance) nicht geändert.
Wie die EZB mitteilte, bleiben der Hauptrefinanzierungssatz bei 0,00 Prozent, der Spitzenrefinanzierungssatz bei 0,25 Prozent und der Satz für Überschusseinlagen von Banken bei minus 0,40 Prozent.
Der EZB-Rat erwartet wie zuvor, dass die Leitzinsen für längere Zeit und weit über den Zeithorizont des Nettoerwerbs von Vermögenswerten hinaus auf ihrem aktuellen Niveau bleiben werden. Das Anleihekaufprogramm (APP) wird bis Ende Dezember mit einem Monatsvolumen von 60 Milliarden Euro fortgeführt und ab Januar 2018 auf 30 Milliarden Euro verringert. Dieses Volumen soll bis Ende September 2018 beibehalten werden.
Die EZB will ihre Ankäufe nach eigenem Bekunden so lange fortsetzen, bis eine nachhaltige Korrektur der Inflationsentwicklung erkennbar ist, die mit ihrem Inflationsziel im Einklang steht. "Sollte sich der Ausblick eintrüben oder sollten die Finanzierungsbedingungen nicht mehr mit einem weiteren Fortschritt hin zu einer nachhaltigen Korrektur der Inflationsentwicklung im Einklang stehen, so ist der EZB-Rat bereit, das APP im Hinblick auf Umfang und/oder Dauer auszuweiten", heißt es in dem Statement weiter.
Die Zentralbanken des Euroraums will zudem die Tilgungsbeträge der im Rahmen des APP erworbenen Wertpapiere nach Abschluss des Nettoerwerbs von Vermögenswerten für längere Zeit und in jedem Fall so lange wie erforderlich bei Fälligkeit wieder anlegen. Dies werde sowohl zu günstigen Liquiditätsbedingungen als auch zu einem angemessenen geldpolitischen Kurs beitragen.
EZB-Präsident Mario Draghi wird die Beschlüsse des Rats in einer gegen 14.30 Uhr beginnenden Pressekonferenz erläutern. Er wird außerdem die aktuellen Stabsprognosen für Wachstum und Inflation vorstellen, die erstmals auch das Jahr 2020 einschließen werden. Beobachter erwarten zudem, dass er Hinweise auf die Zusammensetzung der Anleihekäufe ab 2018 geben wird.
DJG/hab/apo
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