EZB trotzt Inflation - Entscheidungen erst im Dezember erwartet
Die Inflation kennt seit Monaten nur eine Richtung: nach oben.
Doch Europas Währungshüter, deren oberstes Ziel ein stabiler Euro ist, fluten die Märkte weiterhin mit billigem Geld. Zwar tritt die Europäische Zentralbank (EZB) im laufenden Quartal bei ihren milliardenschweren Anleihenkäufen etwas auf die Bremse. Doch Notenbank-Präsidentin Christine Lagarde hat bereits klargestellt, dass über die Zukunft des in der Pandemie aufgelegten Kaufprogramms PEPP erst in der Dezember-Sitzung des EZB-Rates entschieden werden soll.
Bei der Sitzung des höchsten Entscheidungsgremiums der Zentralbank an diesem Donnerstag werden somit keine neuen geldpolitischen Weichenstellungen erwartet. Die Ergebnisse der Beratungen gibt die Notenbank in Frankfurt am Nachmittag (13.45 Uhr) bekannt. Den Leitzins wird die EZB mit ziemlicher Sicherheit auf dem Rekordtief von null Prozent halten. Geschäftsbanken müssen derzeit 0,5 Prozent Zinsen zahlen, wenn sie Geld bei der Notenbank parken.
Zuletzt hatte der EZB-Rat beschlossen, die Wertpapierkäufe im Rahmen des Pandemic Emergency Purchase Programme (PEPP) im vierten Quartal "moderat" zu reduzieren. Zugleich bekräftigte die EZB ihre Absicht, bis mindestens Ende März 2022 Staats- und Unternehmensanleihen zu kaufen, um die Erholung der Wirtschaft nach dem Corona-Tief zu unterstützen.
Den jüngsten Anstieg der Verbraucherpreise erklären führende EZB-Vertreter mit Sonderfaktoren wie der Erholung der Ölpreise nach dem Corona-Schock. Einer der Kritiker der ultralockeren Geldpolitik wird im EZB-Rat künftig fehlen: Jens Weidmann gibt sein Amt als Bundesbank-Präsident zum 31. Dezember 2021 auf und scheidet damit auch aus dem höchsten Entscheidungsgremium der EZB aus.
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FRANKFURT (dpa-AFX)
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