Lagarde hält an Zins-Guidance fest - keine Details zu Anleihekäufen
Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, hat zur Eröffnung des geldpolitischen Symposiums im portugiesischen Sintra die Anfang des Monats vom EZB-Rat verabschiedete Zins-Guidance bekräftigt.
Wie aus dem veröffentlichten Redetext außerdem hervorgeht, machte sie keine Angaben zur Ausgestaltung des Anleihekaufprogramms, mit dem die Renditedifferenzen von Staatsanleihen hoch verschuldeter Länder gegenüber Bundesanleihen begrenzt werden sollen.
"Im Einklang mit unserem graduellen Ansatz haben wir angekündigt, unsere drei Leitzinsen auf unserer nächsten Sitzung am 21. Juli um 25 Basispunkte anzuheben", sagte Lagarde demnach und fügte hinzu: "Wir haben aber auch angekündigt, dass wir die Leitzinsen voraussichtlich im September erneut anheben werden, und dass wir, wenn die mittelfristigen Inflationsaussichten unverändert sind oder sich verschlechtern, eine größere Anhebung für angemessen halten werden."
Lagarde betonte, dass die EZB "graduell" vorgehen müsse, wenn die Aussichten unsicher seien, dass sie aber auch die Möglichkeit habe, bei einer Verschlechterung der mittelfristigen Inflation entschlossen zu handeln - "insbesondere wenn es Anzeichen für eine Entankerung der Inflationserwartungen gibt".
Zu dem angekündigten Spread-Kontroll-Programm äußerte sich die EZB-Präsidentin nur grundsätzlich. Sie sagte: "Das neue Instrument muss wirksam sein, gleichzeitig aber auch verhältnismäßig und mit ausreichenden Sicherheitsvorkehrungen versehen, damit die Mitgliedstaaten weiterhin Anreize für eine solide Finanzpolitik haben."
Von Hans Bentzien
FRANKFURT/SINTRA (Dow Jones)
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