Angesichts der hohen Inflation: Kanadas Notenbank hebt Leitzins deutlich an
Die Notenbank von Kanada hat ihren Leitzins angesichts der hohen Inflation deutlich erhöht.
Der Zins steigt um 0,5 Prozentpunkte auf 1,0 Prozent, wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten Mitteilung der Bank of Canada hervorgeht. Analysten hatten dies mehrheitlich erwartet. Es ist die deutlichste Zinserhöhung seit über zwei Jahrzehnten. Zuletzt hatte die Zentralbank ihren Leitzins Anfang März erhöht. Es war die erste Leitzinsanhebung seit dem Jahr 2018 gewesen.
Die Notenbank will zudem ihre Bilanz verringern. So sollen die Erträge aus auslaufende Anleihen ab dem 25. April nicht mehr reinvestiert werden. Die Bank of Canada hatte ähnlich wie andere Notenbanken in der Pandemie Staatsanleihen zur Stützung der Konjunktur erworben.
Die Notenbank verweist auf die hohe Inflation. Die Jahresrate hatte zuletzt mit 5,7 Prozent deutlich über dem Inflationsziel von zwei Prozent gelegen. Die Zentralbank will ihre Geldpolitik weiter straffen. Die Zinsen müssten weiter angehoben werden, heißt es in der Mitteilung der Notenbank.
"Die anhaltende Invasion Russlands in der Ukraine sorgt für unvorstellbares Leid und neue wirtschaftliche Unsicherheit", schreibt die Notenbank. Der Preisanstieg bei Erdöl, Erdgas und anderen Rohstoffen verstärke die Inflation in der ganzen Welt. Hinzu kämen kriegsbedingte Versorgungsunterbrechungen. Daher müssten die Inflationsprognosen angehoben werden. Das Inflationsziel von zwei Prozent dürfte erst im Jahr 2024 wieder erreicht werden.
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OTTAWA (dpa-AFX)
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