US-Notenbanker signalisieren weitere Leitzinsanhebungen
Die US-Notenbank Fed hat weitere Leitzinsanhebungen signalisiert.
"Laut einer Mehrheit der Teilnehmer erhöht der stärkere wirtschaftliche Ausblick die Wahrscheinlichkeit für weitere graduelle Leitzinsanhebungen", hieß es in dem am Mittwoch veröffentlichten Protokoll (Minutes) zur jüngsten Sitzung des geldpolitischen Ausschusses (FOMC) vom 30. und 31. Januar. Auf dieser Sitzung hatte die Fed den Leitzins unverändert in einer Spanne von 1,25 bis 1,50 Prozent belassen.
Die meisten Fed-Mitglieder verwiesen laut den Minutes auf die substanzielle wirtschaftliche Dynamik. Man sei zunehmend zuversichtlich, dass die Notenbank ihr Inflationsziel von zwei Prozent erreichen werde. Allerdings zeigten sich nicht alle so optimistisch mit Blick auf die Inflation. Einige Mitglieder waren weiterhin besorgt, dass die Inflation schwächer ausfallen könnte als vom FOMC erwartet. Man sollte sich daher mit weiteren Leitzinsanhebungen Zeit lassen. Eine Reihe von Mitglieder sagten, dass sie ihre Wachstumsprognosen im Vergleich zum vorherigen Dezember-Treffen angehoben hätten.
Die Mitglieder diskutierten auch über die Unsicherheiten mit denen der Ausblick behaftet sei. Möglicherweise könne es zu Ungleichgewichten an den Finanzmärkten kommen, falls die Wirtschaft weiter über ihrem Potenzial wachse. Anderseits wurde auf das niedrige Produktivitätswachstum verwiesen. Das Lohnwachstum könnte so gedämpft werden. Auch mögliche Auswirkungen der jüngsten Steuersenkungen auf die Lohnentwicklung wurden laut Protokoll diskutiert.
"Das Protokoll der letzten Fed-Sitzung ist eine Beruhigungspille für die Anleger", kommentierte Thomas Altmann, Partner beim Vermögensverwalter QC Partners. "Neue Hinweise auf eine schnellere Straffung gibt es nicht." Der Ball liege jetzt beim neuen Fed-Präsidenten. Die Sitzung im Januar war die letzte Sitzung unter Leitung von Janet Yellen. Anfang Februar wurde Jerome Powell neuer Fed-Vorsitzender.
An den Finanzmärkten ist eine Leitzinserhöhung auf der nächsten Sitzung am 20. bis 21. März fest eingepreist. Die US-Notenbank signalisiert bislang drei Anhebungen in diesem Jahr. Die Experten von Capital Economics erwarten sogar vier Schritte in diesem Jahr. Sie verweisen auch auf die nach der letzten Sitzung veröffentlichten robusten Zahlen zum Lohnwachstum. Zudem habe der Kongress die Finanzpolitik gelockert.
Der Eurokurs legte nach der Veröffentlichung kurzzeitig zu und stieg auf ein Tageshoch von 1,2360 US-Dollar. Er gab seine Gewinne jedoch rasch wieder ab und fiel auf ein Tagestief von 1,2296 Dollar. Die US-Aktienmärkte legten leicht zu. Die Renditen von US-Staatsanleihen stiegen an./jsl/he
WASHINGTON (dpa-AFX)
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