US-Notenbank Fed diskutiert über restriktive Geldpolitik
Trotz der heftigen Kritik von US-Präsident Donald Trump hat die US-Notenbank Fed auf ihrer letzten Sitzung über eine weitere Verschärfung der Geldpolitik diskutiert.
Eine Reihe von Mitgliedern sah die Notwendigkeit, den Leitzins künftig zeitweise über das aus ihrer Sicht langfristige Niveau anzuheben, hieß es in dem am Mittwoch veröffentlichten Protokoll (Minutes) zur jüngsten Sitzung des geldpolitischen Ausschusses (FOMC). Laut den jüngsten Projektionen sieht die Fed das langfristig neutrale Niveau beim Leitzins bei rund drei Prozent.
Einige wenige Mitglieder erwarten sogar, dass die Geldpolitik vorübergehend etwas restriktiv werden müsse. Ein restriktive Geldpolitik dämpft tendenziell die konjunkturelle Entwicklung und die Inflation.
Es habe jedoch auch einige Mitglieder gegeben die sich gegen eine restriktive Geldpolitik ausgesprochen hätten. Schließlich gebe es keine Anzeichen für eine Überhitzung der Wirtschaft. Die Entscheidung, die geldpolitische Haltung nicht mehr als akkommodierend - also die Konjunktur stützend - zu bezeichnen, sei damals einstimmig gefallen.
US-Präsident Donald Trump hatte am Dienstag seine scharfe Kritik an der US-Notenbank erneuert. "Meine größte Bedrohung ist die Fed", sagte Trump Fox Business. Die Notenbank erhöhe die Zinsen zu schnell und sei "zu unabhängig", klagte er in dem Interview. Trump kritisiert die Fed schon seit Monaten, weil ihm die geldpolitische Straffung zu schnell geht und er fürchtet, dass die höheren Leitzinsen die US-Wirtschaft abwürgen. In den Minutes wurde die Kritik von Trump allerdings nicht erwähnt.
Die anhaltend robuste Entwicklung und eine Inflationsrate in der Nähe von zwei Prozent sprechen aber laut den Minutes für weitere "graduelle" Leitzinsanhebungen. Ein gradueller Ansatz vermindere das Risiko zu schnell oder zu langsam voranzuschreiten. Hier habe es eine breite Übereinstimmung im Ausschuss gegeben. Es bestehe die Aussicht, dass das Inflationsziel von zwei Prozent nachhaltig erreicht werde. Risiken für den wirtschaftlichen Ausblick sahen die Mitglieder in den von Trump ausgelösten Handelskonflikten.
Auf der Sitzung vom 25. bis zum 26. September hatte die Fed den Leitzins auf eine Spanne von 2,00 bis 2,25 Prozent angehoben. Dies war die dritte Leitzinserhöhung in diesem Jahr. Beobachter erwarten die nächste Zinsanhebung um 0,25 Prozentpunkte auf der übernächsten Sitzung am 18. bis 19. Dezember.
An den Finanzmärkten sorgte die Veröffentlichung nur für wenig Bewegung. Der Eurokurs notierte wenig verändert knapp über der Marke von 1,15 US-Dollar. Auch der Rentenmarkt zeigte sich wenig beeindruckt. Die Aktienmärkte gaben etwas nach.
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WASHINGTON (dpa-AFX)
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